Mehr als 2000 Jahre alt! Archäologen machen riesigen Fund an der Autobahn

Lübeck - Archäologen haben im Süden Lübecks auf einer Fläche von etwa 20 Hektar Überreste einer Siedlung aus der Zeit um Christi Geburt entdeckt.

Die Grabungshelfer Rüdiger Bärsch und Thai Nguy (r.) legen bei Ausgrabungen einen vermutlichen Keramikbrennofen frei.
Die Grabungshelfer Rüdiger Bärsch und Thai Nguy (r.) legen bei Ausgrabungen einen vermutlichen Keramikbrennofen frei.  © Christian Charisius/dpa

Außer Spuren von Häusern fanden die Archäologen auch Reste einer Ofenanlage.

Die bislang gemachten Funde belegten die Anwesenheit von Menschen in diesem Gebiet seit mindestens 2000 Jahren, sagte Ingrid Sudhoff, im Bereich Archäologie der Hansestadt Lübeck für das Lübecker Landgebiet zuständig. Vermutlich reiche die Siedlungsgeschichte in diesem Bereich aber bis in die Jungsteinzeit ab 4100 vor Christus zurück.

Auf dem Gelände eines ehemaligen Obstguts in der Nähe der Autobahn A20 soll ein 44 Hektar großer Gewerbepark entstehen.

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Da in der weiteren Umgebung in zurückliegenden Jahren bereits Siedlungsreste gefunden worden seien, habe man auch für dieses Gebiet mit weiteren Entdeckungen gerechnet, sagte Sudhoff.

Lübecks Kultursenatorin Monika Frank betonte am Donnerstag die wissenschaftliche Relevanz und kulturhistorische Bedeutung des Areals.

Blick über die verschiedenen Ausgrabungen in dem geplanten Gewerbegebiet.
Blick über die verschiedenen Ausgrabungen in dem geplanten Gewerbegebiet.  © Christian Charisius/dpa

Siedlungsbefunde vor- und frühgeschichtlicher Kulturgruppen seien in Schleswig-Holstein bislang im Vergleich zu Bestattungsplätzen unterrepräsentiert, sagte Frank.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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