Nach kompletter Erneuerung: Mehr als ein Dutzend Ausfälle bei der neuen Rendsburger Schwebefähre

Rendsburg - Die neue Rendsburger Schwebefähre über den Nord-Ostsee-Kanal ist allein von April bis September 16 Mal ungeplant ausgefallen.

Die Ausfallzeiten zwischen April und September hätten 0,5 bis 8 Stunden betragen.
Die Ausfallzeiten zwischen April und September hätten 0,5 bis 8 Stunden betragen.  © Axel Heimken/dpa

"Die Schwebefähre muss sich nach ihrer Inbetriebnahme im März dieses Jahres immer noch im Einsatz bewähren", sagte der Sprecher des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes, Jörg Brockmann, der Deutschen Presse-Agentur.

Im Vergleich zu neuen Auto- und Lkw-Modellen sei ihre Testphase eher kurz gewesen. "Wir haben sie in dem Wissen in Betrieb genommen, dass im Lauf der ersten Monate (bis Jahre) Fehler auftreten werden."

Die Fähre war komplett erneuert worden, nachdem im Januar 2016 ein Frachter mit der Konstruktion kollidiert war.

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"Ungeplante Ausfälle sind, zumal wenn sie länger dauern, ärgerlich", sagte Brockmann. Die Ausfallzeiten zwischen April und September hätten 0,5 bis 8 Stunden betragen. "Insgesamt stand die Fähre in diesen sechs Monaten bei ca. 2700 Betriebsstunden 44 Stunden ungeplant still."

Ohne Anrechnung der geplanten Betriebspausen habe das einer Verfügbarkeit von etwa 98 Prozent entsprochen.

"Intensive Probephase ohne Passagiere wäre für die Ingenieure das Richtige gewesen"

Nach Störungen im Bereich der Elektrik und Elektronik gebe es nun auch Probleme, die erst im dauerhaften Betrieb zu erkennen seien.
Nach Störungen im Bereich der Elektrik und Elektronik gebe es nun auch Probleme, die erst im dauerhaften Betrieb zu erkennen seien.  © Axel Heimken/dpa

"Eine intensive Probephase ohne Passagiere über einen längeren Zeitraum wäre für die Ingenieure das Richtige gewesen, der Öffentlichkeit aber kaum zu vermitteln", sagte Brockmann.

Nach Störungen im Bereich der Elektrik und Elektronik gebe es nun auch Probleme, die erst im dauerhaften Betrieb zu erkennen seien.

Dazu gehöre der Austausch sogenannter Andruckrollen aufgrund von Lagerschäden. "Trotz guter Planung und der Verwendung eines hochwertigen Produkts aus Deutschland muss die Baufirma hier nachbessern."

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Neben den ungeplanten Ausfällen war die Schwebefähre in den Ferienzeiten im Sommer und im Herbst zudem planmäßig für Wartungs- und Restarbeiten außer Betrieb genommen. "Wir werden die Wartungspausen auch weiterhin in die Ferien legen, weil dann keine Schüler und deutlich weniger Pendler unterwegs sind", sagte Brockmann.

Diese Sperrzeiten seien dann länger, aber aus Gründen der Betriebssicherheit nicht zu vermeiden.

Titelfoto: Axel Heimken/dpa

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