Roboter assistieren: Projekt "OP der Zukunft" für bessere Tumorchirurgie gestartet
Kiel - Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein nutzt bei Operationen zunehmend Künstliche Intelligenz und Roboterhilfe.

Von jährlich mehr als 50.000 größeren Operationen werden rund 800 von derzeit vier roboterassistierten Systemen unterstützt.
Und es geht weiter: Ministerpräsident Daniel Günther (48, CDU) überbrachte am Donnerstag einen Förderbescheid über 3,4 Millionen Euro aus einem EU-Fonds.
Das Geld fließt in das Projekt "OP der Zukunft", das Tumorchirurgie noch zielgenauer machen soll. Zudem wird ein weltweit neuartiges Roboter-Assistenzsystem entwickelt.
Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein ist nach eigenen Angaben deutschlandweit der einzige Klinikstandort, an dem die chirurgischen Fächer - von der Urologie bis Unfallchirurgie, von Allgemeinchirurgie bis zur Kieferchirurgie, von der Gynäkologie bis zur Herz- und Gefäßchirurgie - in allen Belangen der roboterassistierten Chirurgie zusammenarbeiten.
Schonende und sichere Versorgung dank Roboter im OP?

Die Millionenförderung ermögliche es, Patienten mit den modernsten Technologien so schonend und sicher wie möglich zu versorgen, sagte Klinikchef Jens Scholz.
Er erinnerte an die Anfänge: "Vor gerade mal 50 Jahren wäre die Übergabe eines Förderbescheides für diesen Zweck ein Skandal gewesen".
Prof. Kurt Semm, Ex-Direktor der Frauenklinik in Kiel, habe in den 70er Jahren die "Schlüsselloch-Chirurgie" entwickelt.
"Seine Gegner zogen bei seinen Vorträgen den Stecker aus dem Dia-Projektor, bezeichneten ihn als unethisch, unterstellten ihm einen Hirnschaden und der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie forderte, ihm die Approbation zu entziehen"
Heute sei das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein mit vielen Innovationen deutschlandweit führend in der High-Tech-Medizin.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa