Belastung mit Salzabwasser: Fische in Thüringen weisen schwere Schäden auf

Kassel/Frankfurt/Gerstungen - Die Werra ist einer der beiden Hauptquellflüsse der Weser. Durch die Belastung mit Salzabwässern halten Umweltschützer die Ökosysteme beider Gewässer für weitgehend zerstört.

Die Salzeinleitung in Werra und Weser durch den Kasseler Konzern K+S entfacht immer wieder Diskussionen. Der Bewirtschaftungsplan Salz 2021 bis 2027 der Flussgebietsgemeinschaft Weser schreibt eine Verringerung der Salzeinleitung in Werra und Weser fest. (Archivbild)
Die Salzeinleitung in Werra und Weser durch den Kasseler Konzern K+S entfacht immer wieder Diskussionen. Der Bewirtschaftungsplan Salz 2021 bis 2027 der Flussgebietsgemeinschaft Weser schreibt eine Verringerung der Salzeinleitung in Werra und Weser fest. (Archivbild)  © Uwe Zucchi/dpa

Vor allem Magnesium und Kalium schadeten den Organismen in den Gewässern, erklärte Thomas Norgall, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Hessen.

"Sie greifen in den Stoffwechsel der Zellstrukturen ein, manipulieren ihn." Die Organismen würden physiologisch unter Stress gesetzt. "Das führt dazu, dass bestimmte Arten gar nicht mehr da sind, andere sich nicht mehr ansiedeln und die, die da sind, geschädigt sind", so Norgall.

In der Oberweser, wo die Salzkonzentration geringer sei, seien auch geringere Schäden an den Fischen und mehr Arten zu beobachten. In der stärker belasteten Werra hingegen nehme die Individuen- und Artenzahl ab und die Schädigung zu.

Am Pegel Gerstungen in Thüringen etwa zeigten mindestens zehn Prozent der Fische schwere Schäden wie Rückgratverkrümmungen und offene Hautstellen.

Titelfoto: Uwe Zucchi/dpa

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