Infektionsherd Gericht: Corona führt zu Krankheitswelle bei Richtern

Erfurt/Gera/Mühlhausen - Die Infektionszahlen in Thüringen steigen. Fast jeder kennt einen Menschen, der aktuell Corona hat. Das führt zu Planänderungen - auch an den Landgerichten. Wird es eng?

Immer mehr Menschen infizieren sich aktuell mit dem Coronavirus. Aus diesem Grund bleibt derzeit viel Arbeit bei den Gerichten liegen.
Immer mehr Menschen infizieren sich aktuell mit dem Coronavirus. Aus diesem Grund bleibt derzeit viel Arbeit bei den Gerichten liegen.  © Swen Pförtner/dpa-Zentralbild/dpa

Auch an den Thüringer Landgerichten geht das steigende Corona-Infektionsgeschehen nicht unberührt vorbei. Vermehrte Ausfälle bei der Terminierung von Strafverfahren am Landgericht Gera seien unter anderem auf Corona-Erkrankungen in der Richterschaft zurückzuführen, teilte ein Sprecher auf dpa-Anfrage mit.

Auch Infektions- beziehungsweise Krankheitsfälle, etwa im Kreise der Verteidigung, bedingten Ausfälle. Alle betroffenen Verfahren konnten jedoch dem Sprecher zufolge zeitnah neu terminiert werden. Die Ausfälle seien zudem nicht ausschließlich auf Corona zurückzuführen.

In Mühlhausen mussten in einzelnen Verfahren aufgrund von Corona-Infektionen oder behördlich angeordneter Quarantänemaßnahmen Sitzungstage aufgehoben werden. Aber auch hier konnten die Prozesse nach Angaben des Landgerichts fortgesetzt werden.

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Im vergangenen Jahr hatten einer Sprecherin zufolge zudem "sehr vereinzelt" Prozesse am Landgericht Mühlhausen aufgrund von Präventionsmaßnahmen - ohne eine tatsächliche Corona-Infektion oder Quarantänemaßnahme - erst später begonnen.

Die vier Thüringer Landgerichte, neben Mühlhausen und Gera auch Meiningen und Erfurt, wiesen jedoch geschlossen darauf hin, dass zu coronabedingten Verschiebungen von Prozessen oder Aufhebungen von Verhandlungsterminen keine Statistiken geführt werden.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa-Zentralbild/dpa

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