Gedenkbäume für Opfer des Nazi-Terrors geschändet: Jetzt ermittelt das Kriminalamt
Weimar - Unbekannte haben bei Weimar Bäume geschändet, die an Opfer des NS-Terrors erinnern. Jetzt hat das Thüringer Landeskriminalamt (TLKA) federführend die Ermittlungen übernommen.

Ermittelt werde wegen politisch motivierter Sachbeschädigung, für deren Aufklärung das TLKA fachlich zuständig sei, teilte die Behörde mit.
Das Landeskriminalamt und die Landespolizeiinspektion Jena arbeiten den Angaben zufolge mit Hochdruck an der Lösung des Falles.
Die Gedenkstätte Buchenwald, das Lebenshilfewerk Weimar/Apolda und die Stadt Weimar stünden in engem Kontakt und Informationsaustausch mit der Polizei und der zuständigen Staatsanwaltschaft Erfurt.
Nahe Buchenwald waren in der vergangenen Woche zunächst sieben Bäume abgesägt oder abgebrochen worden, am Samstag wurden dann noch einmal fünf weitere abgeknickte oder beschädigte Bäume entdeckt, die an die Opfer des nationalsozialistischen Terrorregimes erinnern.
Vor fast genau 85 Jahren, am 15. Juli 1937, waren die ersten Häftlinge in das Lager auf dem Ettersberg bei Weimar gebracht worden. Bis zur Befreiung durch US-Truppen im April 1945 verschleppten die Nazis 280.000 Menschen nach Buchenwald.

Etwa 56.000 von ihnen wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheiten und den Folgen medizinischer Experimente.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa