Hakenkreuz-Sprengsätze an Bahnhof gefunden: Staatsschutz ermittelt

Straußfurt - Nach dem Fund von Sprengsätzen mit Hakenkreuz-Beschriftung an einem Bahnhof in Straußfurt (Landkreis Sömmerda) sind die Hintergründe weiter unklar.

Da einer der Sprengsätze mit einem Hakenkreuz markiert war, ist der Staatsschutz in die Ermittlungen involviert. (Symbolfoto)
Da einer der Sprengsätze mit einem Hakenkreuz markiert war, ist der Staatsschutz in die Ermittlungen involviert. (Symbolfoto)  © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

Die kriminaltechnische Untersuchung habe ergeben, "dass es sich bei den zwei aufgefundenen Sprengkörpern nicht um Rohrbomben und nicht um fernzündbare Sprengkörper handelt", sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes (LKA) am Dienstag in Erfurt.

Einer der Sprengkörper sei "gänzlich ungeeignet" gewesen, eine Explosion herbeizuführen. Der zweite Sprengkörper hätte wahrscheinlich bei einer Auslösung im unmittelbaren Umfeld Schäden verursacht.

Wer die Gegenstände mit dem Sprengsatz dort deponierte und warum beziehungsweise mit welchem Ziel, war auch am Dienstag noch nicht klar. Zeugen könnten sich rund um die Uhr mit Hinweisen bei der Polizei melden, erklärte die Sprecherin.

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Der Staatsschutz hatte die Ermittlungen übernommen. Weil auf einem der zwei gefundenen Sprengsatz-Päckchen ein Hakenkreuz aufgezeichnet war, bestehe der Verdacht politisch motivierter Kriminalität, heißt es in der Begründung. Aktuell finden laut LKA weitere Zeugenbefragungen statt. Auch Diensthunde seien vor Ort im Einsatz.

"Der Bombenfund zeigt, dass sich extreme Rechte durch die andauernde Hetze bestätigt fühlen und zunehmend bereit sind, Gewalt anzuwenden und Straftaten zu begehen", sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Thüringer Landtag, Madeleine Henfling (39).

Hetze und Aufrufe zu Straftaten müssten konsequent verfolgt und die Vorfälle umfangreich aufgeklärt werden.

Titelfoto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa

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