Neues Kali-Bergwerk in Thüringen? Firma will noch in diesem Jahr Entscheidung treffen!

Erfurt/Worbis - Die Südharz Kali GmbH will nach eigenen Angaben noch in diesem Jahr einen Standort für ein neues Kali-Bergwerk in Nordthüringen vorschlagen.

Die Kali Südharz GmbH erkundet das Kalisalz aus dem Ohmgebirge. (Archivbild)
Die Kali Südharz GmbH erkundet das Kalisalz aus dem Ohmgebirge. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

"Wir werden uns in einer Machbarkeitsstudie im Laufe von 2022 zu einem möglichen Standort äußern", sagte die deutsche Regionalmanagerin Babette Winter am Dienstag auf Anfrage.

Bis Juli solle zudem eine Studie vorgelegt werden, wie der Abbau des Rohstoffes ohne dauerhafte Halden oder salzhaltige Abwässer erfolgen könne. Derzeit erkundet das in Australien gegründete Unternehmen Kali-Lagerstätten in Nordthüringen.

Über die Arbeiten informierte sich Ministerpräsident Bodo Ramelow (66, Linke) in der Nähe von Worbis. Dabei sollen im Ohmgebirge Kalisalzkerne an die Oberfläche gebracht werden, um alte Daten zu vorhandenen Kali-Lagerstätten aus den 1980er Jahren zu bestätigen.

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Der Rohstoff sei da, "und es gibt genug Menschen, die an diesen Rohstoff glauben", schrieb Ramelow im Kurznachrichtendienst Twitter. In der Region hat der Kali-Bergbau eine lange Tradition.

Nach der Wiedervereinigung waren mehrere Gruben stillgelegt worden - darunter das umkämpfte Kali-Werk Bischofferode. Ramelow hatte damals noch als Gewerkschafter den Arbeitskampf der Bergleute von Bischofferode begleitet.

Werte bei Bohrung bestätigt

Nach Unternehmensangaben hat die Untersuchung eines ersten Bohrkerns aus dem Ohmgebirge eine Mächtigkeit des Kalisalzes von etwa elf Metern Länge mit einem Durchschnittsgehalt von 14,4 Prozent Kaliumoxid ergeben. Damit seien Werte einer historischen Bohrung bestätigt worden.

Laut Umweltministerium ist die Kali Südharz GmbH eine relativ junge Firma, die bisher nur exploriert und noch keinen Bergbau betreibt.

Das heiße, es gebe noch keine Erfahrungswerte, wie nachhaltig das Unternehmen tatsächlich Bergbau betreiben will und kann.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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