Thüringen plant millionenschweres Hilfsprogramm für kleine und mittlere Unternehmen
Erfurt - Thüringens Härtefallprogramm für Unternehmen, die durch die Energiekrise in Existenznot geraten, startet am 1. Dezember.
Innerhalb von sechs Wochen seien die Voraussetzung dafür geschaffen worden, sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (67, SPD) am Dienstag in Erfurt.
Das Härtefallprogramm sei mit 120 Millionen Euro dotiert, die Plattform für Anträge werde bei der Thüringer Aufbaubank am Donnerstag freigeschaltet. "Wir sind meines Wissens nach das erste Bundesland mit einem eigenen Programm, das die Bundeshilfen ergänzt", sagte der Minister.
Das Programm sei so konzipiert, dass es nicht zu Doppelförderungen mit dem Bund komme. Nach ersten Schätzungen könnten 500 bis 1000 Unternehmen im Freistaat durch die explodierten Energiepreise in eine finanzielle Lage kommen, die ihre Existenz gefährden könne.
Über das Thüringer Existenzsicherungsprogramm, dem Kern des Pakets, können nach Angaben von Tiefensee Unternehmen, deren Energiekosten sich mindestens verdoppelt haben und denen deshalb absehbar eine Zahlungsunfähigkeit droht, finanzielle Hilfen vom Land erhalten.
Die Unternehmen können auch Hilfe beantragen
Hinzu kämen weitere kleine und mittlere private Unternehmen, darunter auch Genossenschaften, gemeinnützige GmbHs oder Zweckbetriebe von Vereinen, die in einer Liste ergänzend zum Förderprogramm aufgeführt würden.
Auch von der Energiekrise mittelbar betroffene Unternehmen, die beispielsweise durch Vorlieferanten in Probleme geraten, könnten Hilfe beantragen.
Das Programm gehört zu einem Hilfspaket mit rund 230 Millionen Euro Volumen.
Titelfoto: Fabian Sommer/dpa