Heftige Schneefälle im Süden: Autofahren verboten, Wirtschaft kommt zum Erliegen
Athen/Istanbul - Heftige Schneefälle haben im Süden Europas für enorme Einschränkungen gesorgt. Erste Entwarnungen gibt es wohl frühestens am Nachmittag.

Wegen der Schneemassen in der griechischen Hauptstadt Athen und ganz Mittelgriechenland haben Tausende Autofahrer die Nacht in ihren Wagen auf Autobahnen verbracht. Die meisten Flüge vom Hauptstadtflughafen wurden gestrichen.
Das Militär war im Einsatz, um Menschen aus ihren Autos zu holen und in Hotels unterzubringen - am Dienstagmorgen steckten allein im Großraum weiterhin rund 1200 Autos fest, wie griechische Medien berichteten. Manche der Betroffenen saßen nunmehr 22 Stunden fest.
Das Chaos auf den Autobahnen des Landes hatte bereits am Montagmittag seinen Lauf genommen, als schlecht ausgestattete Autos und Lastwagen ohne Winterreifen und Schneeketten nicht mehr weiterkamen und dadurch den Räumgeräten den Weg versperrten. In Griechenland gibt es keine Winterreifenpflicht - gerade im Großraum Athen schneit es im Winter normalerweise sehr selten und wenn, dann nur leicht.
Auch in anderen Landesteilen gab es Probleme. Vielerorts stürzten Bäume durch die Schneelast auf Stromleitungen - noch konnte die Elektrizität nicht überall wieder hergestellt werden.
Für den heutigen Dienstag hat die Regierung für die betroffenen Gebiete angeordnet, dass die meisten Unternehmen, Geschäfte und Behörden geschlossen bleiben sollen. Von Dienstagmittag an wird Tauwetter erwartet.
Gestrichene Flüge und Autofahrverbot in der Türkei

Wegen des heftigen Schneefalls im Süden fallen auch weiterhin zahlreiche Flüge in der türkischen Metropole Istanbul aus. Der Flugstopp am größten Airport der Stadt werde bis 13 Uhr Ortszeit (11 Uhr MEZ) verlängert, teilte die Betreiberfirma am Dienstagmorgen auf Twitter mit.
Auch die zivile Luftfahrtbehörde schrieb, dass Pisten am internationalen Flughafen Istanbul aufgrund der Wetterbedingungen noch geschlossen seien.
Die halbstaatliche Fluggesellschaft Turkish Airlines erklärte, dass es auch zu Ausfällen am kleineren Airport Sabiha Gökcen am anderen Ende der Stadt komme. Grund sei eine Einschränkung der Flüge vonseiten der lokalen Behörden.
Der Istanbuler Gouverneur Ali Yerlikaya (53) untersagte das Benutzen von privaten Fahrzeugen in der Metropole. Räumfahrzeuge waren im Einsatz, um Straßen von Schnee und Eis zu befreien. Zahlreiche Menschen mussten laut Medienberichten die Nacht im Auto verbringen.

Auch in den Tourismusgebieten Bodrum und Antalya schneite es. Im Laufe des Dienstags wird laut Wetterbehörde weiterer Schneefall in der Region Istanbul und in Anatolien erwartet.
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