Krass: Der sonnigste Sommer seit Beginn der Datenerfassung!

Köln - Zu warm, zu trocken und so viele Sonnenstunden wie noch nie zuvor - die vorläufige Bilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) für den Sommer 2022 in NRW und Deutschland fällt eindeutig aus.

Die vielen Sonnenstunden in NRW und ganz Deutschland haben für hohe Temperaturen gesorgt.
Die vielen Sonnenstunden in NRW und ganz Deutschland haben für hohe Temperaturen gesorgt.  © Jens Büttner/dpa

Wie der DWD am Dienstag mitteilte, gab es in diesem Sommer beim Wetter in NRW 785 Sonnenstunden und damit so viel Sonne wie nie seit Messbeginn.

Damit lag die Zahl der Sommersonnenstunden an Rhein und Ruhr in diesem Jahr weit über den 554 Sommersonnenstunden im international gültigen Referenzzeitraum 1961 bis 1990.

Deutschlandweit überragte der Sommer 2022 mit 820 Sonnenstunden sein Soll von 614 Stunden (1961 bis 1990) ebenfalls erheblich.

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Er löste den Rekordsommer 2003 (793 Sonnenstunden) deutlich ab und war somit der sonnigste Sommer seit Beginn der Datenerfassung.

"Die Extreme dieses Sommers zeigen sich auch in unserer Klimastatistik. Der Sommer 2022 war in Deutschland der sonnigste, sechsttrockenste und gehört zu den vier wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn", bilanzierte DWD-Pressesprecher Uwe Kirsche.

"Wir dürften damit in Zeiten des Klimawandels einen bald typischen Sommer erlebt haben."

Erschreckende Klima-Rekorde: Trockenheit, Sonne, Hitze

Das Diagramm zeigt die durchschnittlich steigenden Temperaturwerte in Deutschland in den letzten Jahren.
Das Diagramm zeigt die durchschnittlich steigenden Temperaturwerte in Deutschland in den letzten Jahren.  © Deutscher Wetterdienst/pr

Mit 19,0 Grad (16,3 Grad im Referenzzeitraum) war 2022 auch in NRW einer der heißesten Sommer und deutlich wärmer (plus 2,7 Grad) als im langjährigen Mittel.

Mit diesem Wert lag NRW nur leicht unter dem bundesweiten Temperaturschnitt von 19,2 Grad.

Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung bundesweit plus 1,6 Grad.

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Damit gehöre der Sommer 2022 zu den vier wärmsten in Deutschland seit 1881, hieß es. "Spitzenreiter" bleibt der Sommer 2003 mit im Schnitt 19,7 Grad in Deutschland.

Dazu kommt auch in NRW eine extreme Trockenheit. Mit 120 Litern pro Quadratmeter Fläche regnete es hierzulande gerade einmal halb so viel wie im Referenzzeitraum (240 Litern pro Quadratmeter Fläche).

Dies sei "erschreckend trocken", so der DWD. Damit bewegte sich NRW fast auf dem Niveau des Dürresommers 2018. Mit sichtbaren Folgen für die Land- und Forstwirtschaft sowie die Binnenschifffahrt. Vielerorts sorgten Waldbrände für Gefahr, schlechte Ernten sorgen zum Teil für Frust.

Betrachtet man nur den August, war es laut DWD in NRW mit 20,5 Grad (16,6 Grad im Referenzzeitraum) der wärmste und mit etwas über 15 Litern pro Quadratmeter (73 Litern pro Quadratmeter Fläche) Flächenniederschlag der trockenste August seit Messbeginn. 280 Stunden (183 Stunden) schien in NRW die Sonne.

Titelfoto: Montage: Jens Büttner/dpa /Deutscher Wetterdienst/pr

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