Meteorologen verraten: So stehen die Chancen auf weiße Weihnachten
Deutschland - Gibt es dieses Jahr weiße Weihnachten? Die Meteorologen wagen sich mit ihren Wetter-Vorhersagen kaum aus der Deckung. Eine Woche vor Heiligabend veröffentlichen sie aber mehrere Szenarien.

Derzeit und in den kommenden Tagen bestimmt das Hoch "Zafira" das Wetter in Deutschland, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Daher bleibt es am Wochenende erst mal feucht und mild, es kann neblig werden.
Zur neuen Woche gelangt aber kalte Luft aus Russland zu uns. Bis Mittwoch sind im Norden und Osten etwas Schneeregen und Schnee möglich, im Westen und Süden bleibt es dagegen meist trocken. Das Grau der vergangenen Tage wird verdrängt, die Luft kälter und trockener. Eine gute Ausgangsposition für weiße Weihnachten?
DWD-Meteorologin Magdalena Bertelmann gibt leider enttäuschende Aussichten. "Die Wahrscheinlichkeit für Schneefall liegt an Heiligabend in der Südwesthälfte bei unter 10 Prozent, in der Nordosthälfte bei 10 bis 20 Prozent – die Chancen auf weiße Weihnachten sind dort also (wenn man davon sprechen kann) am größten", schreibt sie.
Für das Wetter an Heiligabend gibt es derzeit aber keine sichere Vorhersage. Die Modelle unterscheiden sich. Zur Verdeutlichung nennt Bertelmann drei Szenarien.
Wetterdienst zeigt unterschiedliche Modelle für Heiligabend
Kachelmannwetter: Alles ist noch möglich
Diese drei Szenarien sind an Heiligabend denkbar

Das europäische Wettermodell (EZMW) geht in seiner aktuellsten Berechnung davon aus, dass sich in ganz Deutschland mildere Atlantikluft durchsetzt. Am Oberrhein wären sogar 10 Grad und mehr möglich. Allerdings kann es im Übergangsbereich zur kalten Luft zu Schnee kommen, der in gefrierenden Regen übergeht.
Dasselbe Wettermodell hat allerdings am gestrigen Donnerstag noch ganz andere Aussichten berechnet. Es hieß, dass die Luftmassengrenze eher südlich von Deutschland liegt. Schnee könnte es im Ostseebereich durch den Lake-Effekt geben. Weiße Weihnachten wären demnach von der Küste Mecklenburg-Vorpommerns bis nach Schleswig-Holstein und Hamburg möglich.
Dagegen liegt an Heiligabend nach Berechnungen des amerikanischen Wettermodells (GFS) eine Luftmassengrenze über Deutschland. Im Norden ist die Luft kalt, im Süden wärmer. Das könnte zu Regen im Süden und Schnee im Norden führen.
Was davon wird eintreten? In den kommenden Tagen werden die Berechnungen der Wettermodelle mit neuen Daten aktualisiert. Damit gibt es dann hoffentlich bald auch eine Antwort auf die Frage, ob und wo es in der Bundesrepublik in diesem Jahr weiße Weihnachten geben wird.
Titelfoto: Montage: Matthias Bein/dpa-Zentralbild/dpa, Screenshot/Wetteronline.de