Rentner mit Ast erschlagen: Neue Hintergründe zur grausamen Tat bekannt
Gutachterin hält Angeklagten für schuldunfähig
Lübeck - Der Mann, der am ersten Weihnachtstag 2017 in Lübeck einen 78-Jährigen auf offener Straße erschlagen haben soll, muss sich seit Anfang des Monats vor Gericht verantworten.

Jetzt gibt es ein Gutachten, nach dem der 44-Jährige zur Tatzeit offenbar unter paranoider Schizophrenie litt.
Das sei die Tat eines psychiatrisch schwer kranken Mannes gewesen, sagte die Gutachterin am Dienstag im Prozess vor dem Lübecker Landgericht.
Sie empfahl dem Gericht, die Unterbringung des Angeklagten in einer psychiatrischen Klinik anzuordnen. Dem 44 Jahre alten Angeklagten wird Totschlag vorgeworfen.
Der Fall hatte in Lübeck große Bestürzung ausgelöst. Scheinbar grundlos soll der Tatverdächtige den Rentner angegriffen haben, der mit seinem Fahrrad in Richtung Innenstadt unterwegs war (TAG24 berichtete).
Nach Angaben der Polizei hatte ein Zeuge den jetzigen Angeklagten neben einem Fahrrad auf dem Radweg stehen gesehen und ihn gefragt, ob er Hilfe brauche. Dann erst hatte er den schwer verletzten Senior auf dem Boden entdeckt.
Während der Zeuge sich um den Verletzten kümmerte, verschwand der Angeklagte. Er wurde später in der weiteren Umgebung des Tatortes festgenommen. Sein Opfer erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen.
Das Motiv für die Tat war zunächst unklar. Für den Prozess hat das Gericht 20 Zeugen und zwei Sachverständige geladen. Das Urteil wird für Mitte September erwartet.
Fotos: DPA