Siebte Schießerei in diesem Jahr: "Rocker" machen Köln unsicher

Köln - Wieder haben vermeintliche "Rocker" in Köln Menschenleben gefährdet: Am späten Samstagabend peitschten Schüsse durch Luft, drei Kölner (26, 38, 41) aus dem Rockermilieu wurden von Kugeln schwer verletzt. Seit Anfang des Jahres ist es die siebente brutale Rocker-Schießerei in Köln.

Der Tatort am Samstagabend.
Der Tatort am Samstagabend.  © Miklos Laubert/bf-koeln-einsaetze.de

Am Samstag gingen drei Männer von Kugeln niedergestreckt zu Boden: Sie wurden von vier bislang Verdächtigen (29, 35, 37, 45) auf offener Straße niedergeschossen (TAG24 berichtete).

Die Opfer hatten sich gegen 23.30 Uhr an einem Café am Steinrutschweg aufgehalten, als wiederholt ein Rockerstreit mit Schüssen endete. Medienberichten zufolge handelt es sich um Hells-Angels-Anhänger.

Am Samstag ging die Schießerei der Männer glücklich aus: Alle Opfer kamen mit schweren Verletzungen davon, wurden in Krankenhäuser gebracht.

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Vier mutmaßliche Täter wurden vorläufig festgenommen, einer der vier hatte sich in der Nacht bei der Polizei in Köln gestellt. Laut BILD soll einer der Verdächtigen der Chef es eigentlich aufgelösten Hells-Angels-Chapters Ostheim sein.

Rocker gefährden Menschenleben in Köln

Die Polizei markierte wichtige Beweisstellen mit gelben Kreisen.
Die Polizei markierte wichtige Beweisstellen mit gelben Kreisen.  © Miklos

Die Schießerei am Samstagabend war kein vereinzelter Zwischenfall. In Köln griffen Kriminelle aus dem Rockermillieu bereits sieben Mal in diesem Jahr zu ihren Waffen, schossen auf Menschen, Banden-Läden oder Autos.

Eine Auswahl:

  • Besonders blutig: Das Attentat auf einen Kölner Bandidos-Boss am 24. April 2018 (TAG24 berichtete). Der weiterhin flüchte Täter schoss den Rocker an, ein Begleiter wurde ebenfalls angeschossen. Die Opfer brachten sich zu Fuß in Sicherheit und ließen einen weißen Lamborghini mit Kölner Kennzeichen zurück.
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  • Am 20. Juni wurde einem 28-Kölner in einer Shisha-Bar in Köln/Volkhoven ins Bein geballert. Mehrere Männer hatten ihn laut Zeugenaussagen gegenüber der Polizei zunächst angegriffen. Auch hier soll ein Zusammenhang zur Rockerszene bestehen.

Bereits im Februar hatten drei Männer aus dem Rockermillieu auf ein Lokal am Rudolfplatz geschossen (TAG24 berichtete). Dort gingen nur die Scheiben kaputt, Menschen wurden nicht verletzt.

Update, 13.44 Uhr Polizei prüft Rocker-Verbindungen

Nach den Schüssen mit drei Schwerverletzten auf offener Straße am Samstagabend in Köln ist das Tatmotiv weiter unklar. Eine Verbindung der Tat zum Rockermilieu werde derzeit geprüft, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln am Montag.

Bei dem hauptsächlich Tatverdächtigen, einem 37-jährigen Mann, gebe es jedoch bislang keine Hinweise auf eine Zugehörigkeit zu einer Rockergruppe.

Nach bisherigem Ermittlungsstand waren Streitigkeiten mit mehreren Beteiligten eskaliert.

Titelfoto: Miklos Laubert/bf-koeln-einsaetze.de

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