Rot am See: 26-Jähriger tötet seine Eltern und weitere Familien-Angehörige
Schwäbisch Hall - Tödliche Schüsse in Rot am See (Baden-Württemberg)!

Wie Bernd Märkle, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Aalen, gegenüber TAG24 berichtet, ging gegen 12.45 Uhr ein Notruf über Schüsse in der Bahnhofstraße.
Die Beamten rückten mit einem Großaufgebot aus. "Vor Ort konnten wir mehrere Verletzte und auch Tote vorfinden", so Märkle.
Wieviele Todesopfer es gibt, dazu gab es am Freitagnachmittag zunächst noch keine Informationen. Focus Online berichtete von möglicherweise sechs Toten.
"Wir haben einen Tatverdächtigen festgenommen", so Märkle weiter, "und wir gehen nicht davon aus, dass es weitere Täter gibt." Demnach habe es nach ersten Erkenntnissen ein "Beziehungsverhältnis" zu dem Festgenommenen gegeben.
Auch zu ihm waren zunächst keine näheren Informationen in Erfahrung zu bringen.
Derzeit sind Polizei und Rettungsdienste mit starken Kräften in der 5200-Einwohner-Gemeinde im Einsatz.
Update: 21 Uhr
56-Jährige soll zur Beerdigung ihrer Mutter unterwegs gewesen sein
Die Bild-Zeitung will Näheres zu der familiären Situation des Tatverdächtigen erfahren haben.
Demnach soll der Vater des 26-Jährigen die Gaststätte "Deutscher Kaiser" geführt haben, die Mutter habe von der Familie getrennt gelebt. Nach Informationen des Blattes sollen einige der Opfer aus der Nähe von Offenburg gestammt haben.
Die 56 Jahre alte Mutter war nach Bild-Angaben mit ihrer Tochter aus erster Ehe sowie zwei Enkelkindern am Tattag in Rot am See zu Gast, wohl um dort zu übernachten. Sie soll demnach auf dem Weg nach Ostdeutschland gewesen sein - zur Beerdigung ihrer Mutter.

Update: 19.22 Uhr
Bluttat in alteingesessener Familie
Die Stuttgarter Nachrichten melden, dass sich die Bluttat in einer alteingesessenen Familie aus Rot am See ereignet habe. Das Gasthaus diene abends als Treffpunkt für Sportler, sei erst frisch renoviert worden.
Zudem habe die Familie nebenbei einen kleinen Landwirtschaftsbetrieb unterhalten.
Update: 19 Uhr
Termin beim Haftrichter
Nach Angaben der Deutschen Presseagentur soll der 26-jährige mutmaßliche Todesschütze am morgigen Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden.
Update: 18.27 Uhr
Bei Verletzten handelt es sich um Mann und Frau

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitagabend mitteilen, trafen die Beamten um 12.57 Uhr in der Bahnhofstraße ein.
"Auf telefonische Anweisung hin begab sich der Mann vor das Gebäude und ließ sich widerstandslos festnehmen", so die Ermittler. Bei den Getöteten handelt es sich demnach um den 65 Jahre alten Vater, die 56-jährige Mutter sowie zwei weitere Männer im Alter von 36 und 69 Jahren und zwei weitere Frauen im Alter von 36 und 62 Jahren, "die ebenfalls in einem noch nicht gänzlich verifizierten verwandtschaftlichen Verhältnis zum Beschuldigten stehen".
Außerdem wurden ein Mann und eine Frau durch Schüsse schwer verletzt; eine der Personen schwebt in Lebensgefahr. "In welchem Beziehungsverhältnis diese beiden auswärtigen Personen zum Tatverdächtigen stehen, ist Gegenstand der Ermittlungen", heißt es weiter. Sowohl der Beschuldigte als auch sämtliche Opfer haben die deutsche Staatsangehörigkeit.
Nach bisherigen Erkenntnissen wurden bei dem Vorfall auch zwei Jugendliche im Alter von 12 und 14 Jahren, die ebenfalls mit dem mutmaßlichen Täter verwandt sind, bedroht, aber nach derzeitigem Kenntnisstand nicht körperlich verletzt. "Der Beschuldigte ist im Tatobjekt wohnhaft und strafrechtlich bislang noch nicht in Erscheinung getreten."
Er verfügte über einen Waffenschein und war damit nach derzeitigem Ermittlungstand legal im Besitz einer halbautomatischen Pistole, Kaliber 9 Millimeter. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Es waren etwa 100 Kräfte, sowohl von der Schutz- als auch von der Kriminalpolizei, im Einsatz.
Das Polizeipräsidium Aalen wurde durch Beamte des kriminaltechnischen Institutes vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg bei der Tatortarbeit unterstützt. Der Rettungsdienst befand sich mit rund 30 Einsatzkräften an der Tatörtlichkeit.
Zum Motiv und den Hintergründen der Tat liegen noch keine Erkenntnisse vor. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Ellwangen und der Polizei dauern an.
Update: 18.07 Uhr
Innenminister Strobl spricht Angehörigen sein Mitgefühl aus
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) hat den Angehörigen der sechs Todesopfer in Rot am See sein Mitgefühl ausgesprochen.
Für die Einsatzkräfte sei es ebenfalls ein furchtbares, belastendes Ereignis gewesen, sagte Strobl am Rande einer CDU-Klausur am Freitag in Schöntal (Hohenlohekreis). Daher seien die Gedanken auch bei den Polizisten, die vor Ort gewesen seien.

Update: 17.07 Uhr
Täter rief Polizei an
Die Pressekonferenz hat begonnen.
Polizeipräsident Reiner Möller vom Polizeipräsidium Aalen berichtet, dass der Täter Um 12.48 Uhr die Polizei anrief und schilderte, dass er in Rot am See mehrere Menschen erschossen habe. Der Anrufer konnte in der Leitung gehalten werden. "Um 12.57 Uhr waren erste Kräfte vor Ort und konnten den Täter vor dem Objekt festnehmen."
Demnach ist der mutmaßliche Täter ein 26 Jahre alter deutscher Staatsangehöriger.
Sowohl im als auch hinter dem Gebäude in der Bahnhofstraße wurden sechs Leichen gefunden, drei Männer (36, 65, 69) und drei Frauen (36, 56, 62). Zudem gab es zwei Verletzte, eine Person schwebt in Lebensgefahr.
Desweiteren bedrohte der Mann zwei Jugendliche (12, 14) mit einer halbautomatischen Kurzwaffe. Die Kinder werden derzeit betreut.
Das Motiv ist unklar. "Wir gehen von einem Familiendrama aus", so Möller. Unter den Toten sind Vater und Mutter des 26-Jährigen und weitere Angehörige. "Die weiteren verwandtschaftlichen Verhältnisse werden noch geklärt."
Der 26-Jährige hat laut Möller einen Waffenschein als Sportschütze. Der Mann soll vernommen werden, sobald dessen Anwalt eintrifft.
Update: 16.35 Uhr
Anwohnerin schockiert
"Ich wohne seit 50 Jahren in Rot am See und habe sowas noch nie erlebt", sagt eine ältere Frau, die 50 Meter vom Tatort entfernt steht der Deutschen Presseagentur. Mehrere Bekannte hätten sie teils aus Norddeutschland angerufen, um ihr von dem Verbrechen zu erzählen. "Jetzt wird Rot am See bekannt - aber auf scheußliche Art."
Eine junge Frau aus dem Haus gegenüber von der Kneipe schiebt einen Kinderwagen aus der Garage. "Wir wollten einfach mal rausgehen, weil so viele Bekannte angerufen haben", sagt sie.
Sie habe nichts von den Schüssen mitbekommen, sei aber dennoch schockiert, dass so etwas in ihrer Straße passiere.

Update: 16.25 Uhr
War es eine Beziehungstat?
Wie die Bild-Zeitung schreibt, habe sich die Bluttat im Gasthaus "Deutscher Kaiser" in der Bahnhofstraße ereignet. Der Täter soll laut Springer-Blatt ein 1983 geborener Mann sein. Bei den Toten soll es sich laut Bild um Familienangehörige handeln.
Die Zeitung berichtet von einer Beziehungstat.
Update: 16.10 Uhr
Pressekonferenz verschoben
In einer Mitteilung informiert die Polizei darüber, dass die für 16.30 Uhr angesetzte Pressekonferenz auf 17 Uhr verschoben wurde.
Update: 15.25 Uhr
Schüsse auf Menschen in und vor Gebäude
Nach Angaben der Polizei wurden die Menschen in und vor einem Gebäude in der Bahnhofstraße verletzt beziehungsweise getötet. Die Polizei hat derweil auf Twitter die User darum gebeten, Spekulationen zu unterlassen: "Wir melden uns mit weiteren Informationen."

Update: 15.07 Uhr
Polizei bestätigt sechs Tote
Die Polizei hat bestätigt, dass sechs Menschen ums Leben gekommen sind. Nähere Einzelheiten sollten auf einer Pressekonferenz um 16.30 Uhr im Rathaus von Rot am See bekanntgegeben werden, sagte ein Sprecher am Freitag.
Nach Angaben der Beamten liegt vermutlich ein Beziehungsverhältnis zwischen dem Täter und den Opfern vor - "aber gesichert ist dies noch nicht".
Update 14.43 Uhr
Die Deutsche Presseagentur meldet, dass es sechs Tote gibt.
Titelfoto: Sebastian Gollnow/dpa