Mit Kirche und Events: Chemnitz sucht den Weg zur Normalität
Chemnitz - Der Tod von Daniel H. (†35), rechte und linke Ausschreitungen, ein zerstörtes Image: Während die rechtspopulistische Bewegung "ProChemnitz" Donnerstagabend erneut demonstrieren will, versuchen sich Chemnitzer Veranstalter langsam wieder in Normalität.

So bleiben die Basketballer der Niners bei ihrem großen Event: Der "4. Haase Open Streetball Cup" samt Vereinsfest finden von 11 bis 18 Uhr an der alten Haase-Fabrik (Rochlitzer Straße 19) statt.
Die Chemnitzer Kirchen organisieren eine Kundgebung für Sonntag in der City.
Unterdessen stärkt die Stadtratsfraktion der SPD der in der Kritik stehenden Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (56, SPD) den Rücken: "Die Absage war in Anbetracht der Szenen, die sich in unserer Innenstadt abspielten, die richtige Entscheidung. Ob das Stadtfest am Sonntag hätte stattfinden sollen, dazu kann man im Nachhinein Fragen stellen und sachlich diskutieren."
Rund um die Donnerstagabend für 18 Uhr geplante "ProChemnitz"-Demo am Rand des "Sachsengesprächs" im Stadion (19 Uhr) mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (43, CDU) ist die Polizei vorbereitet.

Eine Sprecherin: "Wir planen derzeit den Einsatz." Auch bei der CVAG schaut man genau hin. Sprecher Stefan Tschök (60): "Wir entscheiden operativ, ob wir umleiten müssen oder Fahrten ausfallen."
Mittlerweile hat auch ein Chemnitzer ein Spendenkonto (IBAN DE75 8709 6214 0021 2454 45) eröffnet. Fernando Herrmann (41) will die Familie des Opfers unterstützen.

