Sachsen muss mehr Flüchtlinge aufnehmen

Dresden - Sachsen stockt seine Erstaufnahme-Plätze für Asylbewerber weiter auf: Jetzt sind mindestens 20.000 statt bisher 15.000 Plätze geplant. Derzeit gibt es 13.300 Betten.
Innenministerium und Finanzministerium sollen nun weitere Plätze schaffen, beschloss das Kabinett. „Wenn die Kapazität von 20.000 Plätzen erreicht ist, werden die beiden Ministerien dem Kabinett erneut berichten“, so das Innenministerium.
Maßgeblich bei der Objektsuche seien kurzfristige Verfügbarkeit, eine ausreichende Größe und Mindestanforderungen an den Brandschutz.
Außerdem soll die Zahl der Asylbewerber, die an die Kommunen verteilt werden, weiter erhöht werden, um Platz zu schaffen.
Innenminister Markus Ulbig (51, CDU): „Sachsen stellt sich weiter den enormen Herausforderungen bei der Unterbringung einer weiter steigenden Zahl von Flüchtlingen. Mit geeigneten Unterkünften schaffen wir kurzfristig winterfeste Quartiere und kommen unserer humanitären Verpflichtung nach.“
Neue Asyl-Unterkunft werden u.a. die Neue Mensa der TU Dresden und die TU-Sportstätte August-Bebel-Straße. Zudem soll das Zelt, das zuletzt das Dresdner Oktoberfest beherbergte, als Unterkunft dienen. Wo, ist noch unklar.
Hintergrund ist der unverändert starke Zustrom von Asylbewerbern nach Deutschland und damit auch nach Sachsen. Der Freistaat muss 5,1 Prozent der Flüchtlinge aufnehmen.
Derzeit hinkt Sachsen wie andere Bundesländer bei der Aufnahme aus Bayern hinterher, wo die meisten Asylbewerber ankommen. Bisher wurden 5000 Flüchtlinge zu wenig aufgenommen.

Fotos: dpa, Roland Halkasch, Thomas Türpe