Heiße Partynächte und wilde Rennen: Das Sachsenring-Wochenende

Hohenstein-Ernstthal - Es soll schon vorgekommen sein, dass ein Feierbiest vom Ankerberg am Sachsenring „Sonntagfrüh“ gegen 16 Uhr aufwachte, aus seinem Zelt kroch und die Rennen waren vorbei. Sch... Alkohol.
Es gibt aber auch Leute, die fahren zum Sachsenring und sehen bewusst kein Rennen live. Familie Kranz aus dem Erzgebirge zum Beispiel.
Zwölfmal Kranz aus Wernsdorf bei Pockau-Lengefeld: Familienoberhaupt Andreas mit Frau Evelin, die Söhne Hendrik und Matthias, Tochter Kerstin, Schwiegersohn Matze, die Schwiegertöchter Katja und Jeannine sowie die Enkel Larissa, Jonny, Jolanda und Sleven.
Seit 2002 verbringt die Familie acht Tage am Sachsenring, zum 15. Mal sind sie nun hintereinander da, immer am selben Fleck. "Die ersten fünf Mal hatten wir noch Karten, dann wurden sie uns zu teuer. Gekommen sind wir trotzdem immer wieder", lacht Matthias Kranz.

„Das ist inzwischen ein Sommer-Ritual, das fetzt."
Die Erzgebirger sind angereist mit Wohnwagen, Satelliten-Schüssel und einem großen NVA-Zelt. "Im Zelt ist die Küche aufgebaut und der Fernseher. Die Rennen schauen wir uns hier an, ist gemütlicher."
Und wahrscheinlich auch deutlich ruhiger. Der große Teil der Ankerberg-Rennfamilie bevorzugt dann doch, die Rennen live zu sehen.
Aber Familie Kranz stört der Lärm nicht, der gerade abends auf dem Berg ohrenbetäubend ist. "Wir kommen ja schon den Sonnabend zuvor, da ist noch alles still. In der Woche gewöhnst du dich dann schnell dran", schmunzelt Matthias.
Es wird gegrillt und gegrölt, Bands heizen ein, jeden Abend ist Party - echt heiß!
Und das Wetter? "Wir hatten alles in diesen 15 Jahren. 40 Grad und Staub und auch Eiseskälte", weiß Matthias Kranz. Dieses Jahr war es auch nicht so berauschend.
"Als es in der Nacht zum Freitag so geschüttet hat, sind wir einfach ins Bett. Früh war alles vorbei."
Und das Camper-Leben auf dem Ankerberg ging wieder seinen gewohnten Gang...
Sturz im Warm-up: Stefan Bradl fällt aus

Der Deutschland-Grand-Prix der Motorrad-WM findet ohne den einzigen deutschen MotoGP-Piloten Stefan Bradl statt.
Der Aprilia-Pilot stürzte am Sonntagvormittag auf regennasser Strecke im Warm-up in Kurve sieben schwer. Der 26 Jahre alte Zahlinger zog sich nach offiziellen Angaben eine Gehirnerschütterung und mehrere Prellungen zu.
Bradl erhielt von den Rennärzten Startverbot.
Bereits im vergangenen Jahr musste Bradl wegen eines Kahnbeinbruchs auf eine Teilnahme beim Heim-Grand-Prix verzichten.







Fotos: Ralph Köhler (10)