Endlich! Diese "Fett-weg-Pille" macht nicht nur schlank, sondern auch gesund, sagen Forscher

Dresden - Na, wie wär's? Endlich soll es ein Mittel geben, mit dem man abnehmen kann - und das ist nicht alles. Es gibt noch mehr Positives zu berichten.

An der Studie nahmen 900 Personen teil, die einen BMI von Ü30 hatten.
An der Studie nahmen 900 Personen teil, die einen BMI von Ü30 hatten.  © 123RF

Das Mittel heißt "Semaglutid" - und es signalisiert dem Gehirn, dass man satt ist. Ergebnis: Man wird schneller satt und hat auch weniger Appetit.

Außerdem bleibt aufgrund des Mittels Nahrung länger in Magen und Darm. Dies kann bei manchen Patienten allerdings zu Übelkeit führen. Aber nur ein bis zwei Prozent der Probanden hatten dieses kleine "Übel".

Ein internationales Forscherteam habe Semaglutid getestet. In Kanada ist es bereits als Antidiabetikum auf dem Markt. Dort hilft das Medikament Patienten mit Diabetes Typ II, bestimmte Blutzuckerwerte und auch das Gewicht zu senken.

Die Ergebnisse bei der Behandlung von Diabetes mit Semaglutid waren derart vielversprechend, dass eine große weltweite Studie zum Gewichtsverlust gemacht wurde. An dieser Studie war auch ein Team von Wissenschaftlern um Professor Andreas Birkenfeld beteiligt.

Er forscht am Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der TU Dresden zum menschlichen Stoffwechsel und ist begeistert von der neuen Substanz, wie der >> MDR schreibt:

Nur wem richtig übel wird und wer sich erbrechen muss, der kann "Semaglutid" nicht einnehmen.
Nur wem richtig übel wird und wer sich erbrechen muss, der kann "Semaglutid" nicht einnehmen.  © 123RF

Demnach wirke "Semaglutid" ähnlich wie ein Darmhormon, das jeder Mensch im Körper produziert - und zwar immer dann, wenn wir Nahrung, vor allem Kohlenhydrate, aufnehmen.

Es ist dafür verantwortlich, dem Gehirn zu signalisieren, dass wir satt sind. Und die besondere Wirkung von "Semaglutid" ist, den Appetit bzw. das Hungergefühl deutlich zu senken. Außerdem sorgt es dafür, dass Magen- und Darmbewegungen langsamer vonstattengehen.

"Das bedeutet, die Verdauung läuft langsamer und man ist länger satt, weil die Nahrung länger im Magen bleibt. Für manche der Probanden bedeutete das leider auch Anfälle von Übelkeit", sagt Prof. Birkenfeld.

Nur wem richtig übel wird und wer sich erbrechen muss, der kann "Semaglutid" nicht einnehmen.

Für die Untersuchungen wurden die insgesamt 900 Teilnehmer mit Adipositas, also einem BMI über 30 getestet. Manche Teilnehmer erhielten "Semaglutid" in verschiedenen Dosierungen, manche einen anderen Wirkstoff und manche lediglich Placebos.

"Insgesamt ein Jahr lang mussten sich die Teilnehmer einmal täglich eine Spritze mit dem Wirkstoff setzen - subkutan, also unter die Haut. Und während auch die Gruppe mit dem zweiten Wirkstoff an Gewicht verlor, war aber für die Forscher vor allem der Vergleich zwischen der Placebo-Gruppe und der Semaglutid-Gruppe verblüffend", schreibt der MDR weiter. Das stimmt erfreulich!

Sogar die Blutwerte wurden im Verlauf der Therapie besser. "Semaglutid" könnte demnach nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern auch Ursachen für Herzerkrankungen mindern. Zugelassen ist das Mittel derzeit noch nicht. Geplant ist aber, dass "Semaglutid" zunächst als Mittel gegen Diabetes auf den Markt kommt und dann 2019 oder 2020 als Abnehmmittel.

Titelfoto: 123RF