Dynamo-Coach Fiel fordert mehr Mut von seinen Jungs
Dresden - 30.003 Zuschauer bei einem Testspiel im Rudolf-Harbig-Stadion. Mit Paris Saint Germain einen Champions-League-Club als Gegner, der absolute Ausnahmekönner in seinen Reihen hat: Zweitligist Dynamo hatte nichts zu verlieren, aber SGD-Coach Cristian Fiel war trotzdem nicht nur happy ...

"Einen Teil genießt du und einen großen Teil ärgerst du dich auch", gestand der 39-Jährige nach der 1:6-Niederlage.
"Die Qualität von Paris steht außer Frage, aber ich glaube, dass wir am Anfang zu viel Respekt hatten. Zu viel nach hinten gespielt haben, zu viel quer." Das gefühlte Motto sei gewesen, Hauptsache, ich mache nicht den Fehler. "Das hätte nicht sein müssen", ärgerte sich Fiel.
Von diesen sechs Toren bekamen die Schwarz-Gelben "zu viele, zu einfach", wie der Coach fand. "Wir brauchen von der Qualität von Kylian Mbappe, Marco Verratti und den vielen anderen nicht zu sprechen, aber ein einfacher Ball in die Spitze. Und er geht alleine aufs Tor - das kann dir gegen Greuther Fürth oder Sandhausen passieren. Das müssen wir besser verteidigen."
Bezeichnend für die Aussage war die Szene in der 6. Minute, als die Dynamos sich in der eigenen Hälfte den Ball hin und her schoben und am Ende der Rückpass von Dzenis Burnic durch Mbappe abgefangen wurde.
Der französische Weltmeister schaltete schnell und marschierte aufs Dresdner Tor. Schuss. 0:1 stand es aus Sicht der Hausherren. "Wahnsinn. Das ist schon krass, dass jemand so viel Qualität hat", schwärmte Fiel vom 200-Millionen-Euro-Mann des PSG.
Sein Kollege Thomas Tuchel, den "Fielo" aus seiner A-Jugendzeit beim VfB Stuttgart kennt, war sehr zufrieden mit dem ersten Testspiel seiner Truppe. "Wir haben viele Tore geschossen, wir haben den Aufwand betrieben, denn wir haben wollten", so der PSG-Coach. "Wir haben damit gerechnet, dass 25.000 plus an Zuschauern da sind. Meine Spieler lieben es, auf so einer Bühne zu spielen." Und dementsprechend zauberten sie mit Hacke, Spitze & Co. auf dem Rasen.
Als Lehre aus dem Prestige-Spiel fordert Fiel: "Wir müssen die Räume mehr belaufen, mutiger sein. Wenn wir den Ball bekommen, dann müssen wir aufdrehen und das Spiel nach vorne verlagern. Das will ich sehen."


