
Talente-Schmiede: Diese Jungs sind Dynamos Zukunft
Von Dirk Loepelt
Dresden - "Talente zu entwickeln, zu formen, das macht mir unheimlich Spaß", sagt Dynamos Cheftrainer Uwe Neuhaus. Und Talente, die das Zeug zum Profi haben, gibt es bei den Schwarz-Gelben einige.
Schon fast traditionell nimmt Neuhaus ins Wintertrainingslager junge Kicker mit. In diesem Jahr waren das Vasil Kusej, Kevin Ehlers und Mika Schneider, der wegen der Verletzung von Stammkeeper Marvin Schwäbe nachträglich ins Camp eingeflogen wurde. Für alle drei eine gute Chance, sich zu zeigen, aber auch zu lernen.
Vor allem dem 1,68 m kleinen Kusej (17), der in den A-Junioren in 13 Pflichtspielen bisher 12 Tore machte, dürfte die Zukunft gehören. „Er hat einen überragenden Abschluss, ein überragendes Näschen“, lobt Sportdirektor Ralf Minge den Tschechen, auf den bereits europäische Topvereine aufmerksam geworden sind.
Dynamo ist da aber auf der sicheren Seite, hat den Offensivmann mit einem Vertrag bis 2022 ausgestattet. Gespannt wird sein Debüt bei den Profis erwartet.

Aber der Coach tut sich noch etwas schwer damit, ob oder wann er Kusej in der 2. Liga einsetzen könnte: "Wann würde ich ihn bringen? Wenn wir in Not sind? Das wäre ihm gegenüber sehr unfair. Dann würden zu viele zu viel von ihm erwarten und ich glaube nicht, dass er dem Druck standhalten würde. Und wenn es gut läuft, kann man ihm ein paar Minuten geben, aber dann brauchen wir ihn auch nicht unbedingt", sagt Neuhaus.
Kevin Ehlers wurde zwar am Dienstag erst 17, ist für sein Alter aber schon eine echte Kante. Der Innenverteidiger, Sohn des Ex-Hansa-Profis Uwe Ehlers, kam im Sommer aus Rostock und spielt noch in Dynamos "U 17". Für ihn musste Noah Awassi "weichen", der mittlerweile zu Union Fürstenwalde in die Regionalliga gewechselt ist.
"Es gab eine sportliche Einschätzung. Wir wollen seine Rolle mit Kevin Ehlers besetzen, weil wir bei ihm die größeren Perspektiven sehen", begründet Minge die Entscheidung. "Das ist nun mal Leistungssport. Es kann nicht jeder wie ,Haupe' durchfliegen. Sie kriegen ihre Chance, und dann muss man ab einem gewissen Zeitpunkt konstatieren: Macht es noch Sinn oder nicht für den Jungen?"

Fotos: Lutz Hentschel