Deshalb könnte die Sportbranche in Deutschland von Chinesen mit Stress profitieren
München - Der teils erhebliche Stress chinesischer Arbeitnehmer könnte der Sportbranche zu neuen Kunden im Fernen Osten verhelfen. Das ist ein Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Münchner Sportmesse ISPO.

Diese hat sich mit den Wertvorstellungen von Freizeitsportlern in der Volksrepublik befasst.
Sport ist demnach in China sowohl Indikator des sozialen Aufstiegs als darüber hinaus auch bevorzugtes Mittel, um dem schulischen und beruflichen Erfolgsdruck zumindest vorübergehend etwas zu entkommen.
Grundlage war die Auswertung von 7,7 Millionen Beiträgen auf den zwei großen chinesischen Social-Media-Kanälen Sina Weibo und Wechat. Ersterer ist ein twitter-ähnlicher Dienst, letzterer eine weit verbreitete Chat- und Finanz-App.
Dass der rasante wirtschaftliche Aufstieg des Landes die Chinesen nicht unbedingt glücklicher macht, ist aus vielen Untersuchungen zur Lebenszufriedenheit in der Volksrepublik bekannt.
So haben nach einer Anfang Studie des Pekinger Gesundheitsministeriums psychische Erkrankungen in den vergangenen dreißig Jahren zugenommen, wobei Angststörungen am häufigsten sind.
Aus der Untersuchung wird deutlich, dass auch die Freizeitgestaltung für viele jüngere Chinesen mit Statussymbolen und dem Gedanken ans berufliche Fortkommen verbunden ist. Sehr populär sind demnach Sportarten, deren Ausübung mit der Mitgliedschaft in teuren Clubs verbunden ist: Tennis, Golf und Reiten.
Sportartikelhersteller aus Europa und den USA sehen seit Jahren in China größeres Wachstumspotenzial als in den weitgehend gesättigten Heimatmärkten. Befördert wird der Absatz durch Großereignisse wie die 2022 bevorstehenden Olympischen Winterspiele in der Nähe Pekings.

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