Kommt das Fahrverbot auf dem Jahnplatz? Jetzt spricht OB Clausen!

Bielefeld - Nicht nur bei vielen Bielefeldern stößt die Idee, den Jahnplatz in eine autofreie Zone zu verwandeln, auf Unverständnis. Auch die Industrie- und Handelkammer, die Handwerkskammer und der Handelsverband halten nicht viel davon (TAG24 berichtete).
Kritik wird nicht nur an dem zur Debatte stehenden Dieselfahrverbot geübt, sondern auch an den Stickoxid-Messmethoden. Jetzt meldete sich erstmals der Bielefelder Oberbürgermeister Pit Clausen zu Wort!
Und das, was er zu sagen hat, lässt viele zumindest etwas aufatmen. "Auch ich sehe eine erreichbare Innenstadt als notwendig an und Fahrverbote nur als letztes Mittel der Wahl", zitiert ihn die Neuen Westfälische.
Gleichzeitig stellt er klar: "Es bleibt dabei, dass wir im Hinblick auf die Gesundheit der Bürger klare gesetzliche Verpflichtungen haben, gegen die derzeit verstoßen wird. Wir sollten alles daran setzen, diesen gesetzeswidrigen Zustand aufzulösen."

Die zulässigen Stickoxid-Werte würden bereits seit 2010 überschritten, so der Oberbürgermeister. "Ich begrüße es ausdrücklich, dass nun eine Fortschreibung des Luftreinhalteplans erfolgt."
Mit Bezug auf die schlechten Werte übt Clausen auch Kritik an der Autoindustrie. Die "inzwischen bekannt gewordene Praxis, nicht die Motoren effizienter zu gestalten, sondern Abgaswerte zu manipulieren", trage maßgeblich dazu bei, dass bisherige Bemühungen ins Leere gelaufen seien.
Außerdem kritisiert der OB, dass vom Bundesverkehrsministerium wenig Hilfe in Sachen Luftreinhaltung kommt. Um die Probleme zu bekämpfen, müsse die E-Mobilität weiter gefördert werden.
Auch Pläne, den Jahnplatz zu verändern, sind derzeit nicht in Sicht. "Zunächst werden noch keine großen baulichen Veränderungen vorgenommen, so dass auf praktische Erfahrungen flexibel reagiert werden kann."
Fotos: DPA