"Stranger Things": Krasser Monster-Horror geht endlich in die dritte Runde

Los Angeles - Eine gefühlte Ewigkeit lang mussten die Fans auf neue Folgen von "Stranger Things" warten. Doch hat sich das Ausharren überhaupt gelohnt? Oder entpuppt sich die dritte Staffel (TAG24 berichtete) als lauwarmer Aufguss des bisher Geschehenen?

Dustin, Steve und Robin im klassischen Neon-Look der 80er.
Dustin, Steve und Robin im klassischen Neon-Look der 80er.  © PR / Netflix

Über anderthalb Jahre hat es gedauert, nun ist Staffel drei von "Stranger Things" endlich verfügbar.

Wieder dreht sich die extrem beliebte US-Mystery-Serie um allerlei übernatürliche Phänomene und streng geheime Experimente.

Doch nicht nur das: Auch die Clique rund um die Kids Dustin, Lucas, Elfi, Max, Mike und Will steht wieder im Mittelpunkt.

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Die jungen Protagonisten, die schon allerhand monströse Gefahren bekämpft haben, werden allmählich erwachsen und die Gang droht auseinander zu brechen. Wie ein roter Faden zieht sich dieses Problem durch alle Folgen.

Die vermeintlich heile Welt der fiktiven Kleinstadt Hawkins im Jahr 1985 sieht sich neuen unheimlichen Bedrohungen gegenüber. Die Auftritte der Kreaturen aus dem Upside Down sind wieder richtig schön fies und düster - und sogar noch ein Stück ekliger als in den ersten beiden Seasons.

Wieder statten die beiden Brüder und Serienerfinder Matt und Ross Duffer die Optik mit einem charmanten nostalgischen Neon-Look aus, ohne die 80er-Jahre-Abenteuerwelt dabei ins Kitschige abdriften zu lassen.

Eleven alias Elfi (Millie Bobby Brown) hat Angst: Auch in Staffel Drei ist die düstere Bedrohung wieder spürbar.
Eleven alias Elfi (Millie Bobby Brown) hat Angst: Auch in Staffel Drei ist die düstere Bedrohung wieder spürbar.  © PR / Netflix

Die Balance zwischen unbeschwerter Coming-of-Age-Komödie und düsterem Monster-Horror gelingt den Machern ebenso gut wie die Hommage an damalige Regie-Größen wie Steven Spielberg oder John Carpenter.

Streitbar fallen hingegen die menschlichen Bösewichte aus: In der vom Kalten Krieg geprägten Handlungszeit fällt die Darstellung der Russen äußerst klischeehaft und eindimensional aus. Manche Zuschauer werden die wohl absichtliche Ironie dahinter amüsant, andere eher befremdlich finden.

Sheriff Hopper (David Harbour) und Wills Mutter Joyce (Winona Ryder) geraten in der dritten Staffel zunehmend zu Nebenfiguren, da sie nur selten etwas Relevantes zur Handlung beitragen. Die toughe Eis-Verkäuferin Robin (Maya Hawke) stellt hingegen eine tolle Ergänzung im Aufgebot der Handelnden dar.

Für das Finale haben sich die Duffers wieder einen brillanten Showdown mit einer stimmigen Inszenierung und fantastischen Effekten einfallen lassen. Insgesamt erreicht Season Drei trotz kleinerer Schwächen wieder das hohe Niveau der vorherigen Staffeln.

Das lange Warten der Fans hat sich also mehr als gelohnt und dürfte die Vorfreude auf die vierte und wahrscheinlich letzte Staffel des Mystery-Horrors noch einmal ordentlich anheizen.

Alle acht Folgen der dritten Staffel von "Stranger Things" stehen ab sofort auf Netflix bereit.

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