
Brutaler Mord im Restaurant Asien Perle: Urteile erwartet

Stuttgart - Der lange rätselhafte Mord im Restaurant "Asien Perle" in Backnang machte im März 2016 bundesweit Schlagzeilen. Nächste Woche werden die Urteile gegen die mutmaßlichen Täter erwartet.
Am 4. März 2016 nämlich wurde die Inhaberin der "Asien Perle" tot in der Damentoilette gefunden. Mit Klebeband umwickelt. Schwer traktiert. Laut Anklage haben Bauarbeiter Dumitru A. und Schweißer Constantin C. der 53-Jährigen am Abend im Restaurant aufgelauert, um sie zu überfallen, sobald sie allein war.
Die beiden Angeklagten sollen die Frau überwältigt, niederschlagen und ihr unzählige Male gegen Kopf und Körper getreten haben. Etliche Rippen gingen zu Bruch, das Brustbein ebenfalls. Auch der Kopf wurde schwer verletzt. Mit einer Beute von mindestens 20.000 Euro und einer Uhr im Wert von 8000 Euro sollen sie sich aus dem Staub gemacht haben.
Am nächsten Donnerstag, 1. Februar, soll das Urteil gegen die mutmaßlichen Täter gesprochen werden. Vor dem Landgericht Stuttgart stehen zwei einschlägig vorbestrafte 42 und 46 Jahre alte Männer. Heimtückischer Mord aus Habgier wird ihnen vorgehalten, beide streiten das ab. Während die Staatsanwaltschaft im Plädoyer lebenslange Haft forderte und vom Gericht die besondere Schwere der Schuld feststellen lassen möchte, beantragten die Verteidiger Verurteilungen wegen Raubes mit Todesfolge und jeweils zeitlich begrenzte Freiheitsstrafen.
Bundesweite Schlagzeilen machte der Fall, weil die Ermittlungen sich extrem schwierig gestalteten. Die 70-köpfige Soko "Perle" tappte über Monate im Dunkeln. Ermittelt wurde auch mit Plakaten auf Chinesisch. Mehr als 400 Personen wurden befragt, 200 DNA-Proben abgeglichen.
Eine DNA-Spur und deren Abgleich mit einer rumänischen Datenbank führte schließlich zu dem 42-Jährigen und später auch zu seinem älteren Landsmann. Die Beute ist bis heute verschwunden.
Fotos: Sven Friebe/dpa