
13.000 Tote durch Abgase? Deutschland laut Schock-Studie auf Platz 4 weltweit!
Medienbericht: Allein in Stuttgart 78 Prozent der frühzeitigen Todesfälle durch Abgase
Stuttgart - Luftverschmutzung durch Verkehr ist für rund 13.000 vorzeitige Todesfälle in Deutschland verantwortlich - jedes Jahr.

Da berichtet der Nachrichtensender NTV unter Berufung auf eine Studie des Forschungsinstituts International Council on Clean Transportation (ICCT). Demnach starben im Jahr 2015 etwa 13.000 Bundesbürger an Krankheiten, die durch Ozon und Feinstaub verursacht wurden.
Nach ICCT-Angaben lande die Bundesrepublik mit der Zahl der Todesfälle auf Platz vier. Auf Rang eins stehe China (114.000 Tote), gefolgt von Indien (74.000) und den USA (22.000). Betrachte man die die Bevölkerungsgröße, dann sterben laut NTV nirgends auf der Welt mehr Menschen frühzeitig an Abgasen als in Deutschland: nämlich 17 je 100.000 Einwohner. Damit liege die Bundesrepublik rund 50 Prozent über dem EU-Durchschnitt.
Besonders betroffene Städte seien demnach Stuttgart, Köln und Berlin. Diese gehörten zur weltweiten Top Ten der Städte mit der höchsten Sterberate.

Einer der Gründe für die Toten seien Diesel-Fahrzeuge unterhalb der Abgasnorm Euro 5b, zudem Lastwagen und Busse.
"In Stuttgart etwa waren den Modellrechnungen zufolge rund 78 Prozent der frühzeitigen Todesfälle auf die Emissionen von Diesel-Pkw, Bussen und Lkw zurückzuführen", schreibt der Nachrichtensender.
Bei ihrer Arbeit hätten die Forscher Daten zum Abgasverhalten von Fahrzeugen von 2015 mit Modellen zu Volkskrankheiten zusammengeführt. So sollten die Auswirkungen des Verkehrs auf die Gesundheit berechnet werden: "Einbezogen wurden die Emissionen von Pkw, Bussen, Lkw, Schiffen sowie von landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Baumaschinen."
Laut ICCT starben weltweit rund 3,4 Millionen Menschen frühzeitig aufgrund allgemeiner Luftverschmutzung, davon 385.000 an den Folgen von Feinstaub und Ozon. Die Stoffe könnten demnach beispielsweise Herzerkrankungen, Schlaganfälle oder Lungenkrebs auslösen.
Das ICCT war nach Angaben von NTV maßgeblich an der Aufdeckung des Dieselskandals beteiligt, welcher der Autoindustrie empfindlich zusetzte und hohe Geldstrafen für Volkswagen (eine Milliarde Euro) und Audi (800 Millionen) zur Folge hatte. In Stuttgart gilt als erster Stadt Deutschlands seit dem 1. Januar 2019 ein flächendeckendes Fahrverbot für Diesel ab Euro-Norm 4 und darunter.
Fotos: DPA