Bluttat auf offener Straße in Stuttgart: Video-Clip kursiert im Netz

Was jedoch sicher ist: Seit Mittwochabend verbreitet sich ein Video der Tat in den Sozialen Netzwerken. Offenbar von einem Balkon im Erdgeschoss aus gefilmt ist zu sehen, wie ein Mann mit einem langen Schwert immer wieder ausholt, offenbar auf das Opfer am Boden einsticht. Den Blick auf blutige Details versperrt ein davor stehendes Auto.
Einige User fordern in ihren Kommentaren die Löschung des Clips. Wiederum andere sehen die Löschung sogar als Zensur an.
Bei den Ermittlern weiß man von dem kurzen Film. "Auf Facebook wird das Video gelöscht, da greift meines Wissens ein Algorhythmus", informiert der Polizeisprecher. Ob das Hochladen strafrechtlich relevant sei, werde geprüft.
Wie berichtet, hatte sich die Tat am frühen Mittwochabend ereignet. Zwei Männer waren offenbar in Streit geraten, bis einer einen "schwertähnlichen Gegenstand" (Polizei) zog und auf seinen Kontrahenten einstach. Der Mann floh dann auf einem Fahrrad vom Tatort.
Ein Großaufgebot der Polizei suchte nach dem Flüchtigen. Auch ein Hubschrauber war im Einsatz. Schließlich wurde in den späten Abendstunden ein Verdächtiger festgenommen. Die Hintergründe der Tat sind momentan noch unklar.
Update: 10.49 Uhr
Verdächtiger wohnte mit Opfer zusammen

Die Ermittler haben nun weitere Erkenntnisse zu der Bluttat mitgeteilt. "Demnach ist der 28-jährige Mann, der nach einer Fahndung als dringend tatverdächtig festgenommenworden ist, in Deutschland als syrischer Staatsbürger registriert", heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.
Der Mann hatte nach Ermittlerangaben offenbar mit dem späteren 36-jährigen Opfer zuvor ineiner Wohngemeinschaft an der Fasanenhofstraße zusammengelebt. Die näheren Hintergründe zu einem möglichen Motiv sind aber weiterhin offen.
Der Tatverdächtige wird im Laufe des Donnerstags dem zuständigen Haftrichter vorgeführt.
Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter der Rufnummer 0711/8990-5778 zu melden.
Titelfoto: Andreas Rosar/Fotoagentur Stuttgart