Wie weit nach rechts soll es gehen? AfD vor entscheidender Kurswahl
Stuttgart - Die AfD im Südwesten ringt am Wochenende auf dem Landesparteitag in Heidenheim um den künftigen Kurs der Partei.

Landeschef Marc Jongen will drei Monate vor den Kommunal- und Europawahlen nicht mehr antreten - er selbst spricht mit Blick auf Heidenheim auch von einem "Meilenstein in der Parteigeschichte".
Denn Wertkonservative Realos ringen um die Macht mit radikalen "Fundis".
AfD-Landtagsfraktionschef Bernd Gögel will gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordnete Martin Hess für den Landesvorsitz antreten.
Gögel hat schon lange nicht mehr die Mehrheit der Abgeordneten seiner Fraktion hinter sich. Den Gögel-Gegnern im Landtag fehlt aber die Zweidrittelmehrheit, um den Fraktionschef abzusetzen.
In Heidenheim wollen Gögel und Hess nun als Doppelspitze das Ruder im Parteivorstand übernehmen.
Die Landtagsabgeordneten Emil Sänze und Christina Baum haben ihre Kandidatur für Vorstandsposten angekündigt.
Beide gehören zur rechten AfD-Splittergruppe "Stuttgarter Aufruf", die trotz drohender Beobachtung durch den Verfassungsschutz einen radikaleren Kurs fordert.

Update 12.30 Uhr
Angesichts des hitzigen Richtungsstreits in der Südwest-AfD hat der scheidende Landeschef Marc Jongen die verschiedenen Lager der Partei zu einem fairen Umgang miteinander aufgerufen.
Es gebe unterschiedliche Gruppen in der Partei und unterschiedliche Vorstellungen, wohin sich die Partei entwickeln solle, sagte Jongen am Samstag zum Auftakt des Landesparteitags in Heidenheim. "Wie weit wir auseinander sind, das müssen wir in gemeinsamen Auseinandersetzungen herausfinden."
Die Argumente müssten so ausgetauscht werden, dass man sich noch in die Augen sehen könne. Die AfD im Südwesten ringt auf dem Landesparteitag in Heidenheim um den künftigen Kurs der Partei. Jongen will nicht mehr antreten. Wertkonservative Realos ringen um die Macht mit radikalen "Fundis".
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