Löbau/Dresden - Jahrelang thronte ein T34-Kampfpanzer vor der berühmten NVA-Offiziershochschule in Löbau. Nach der Wende wurde er vom Sockel geholt, galt als verschrottet. Bis jetzt! Einheimische entdeckten „ihren“ Panzer in Dresden wieder, wollen ihn zurückholen...

Seit 2011 versucht Militärhistoriker Danilo Baumgarten (36) Löbaus Sockelpanzer aufzuspüren, sprach mit früheren Kommandeuren, prüfte Abrüstungsdepots. „Es wurden keine Unterlagen aufgehoben“, sagt der Chef des Löbauer Garnisonsvereins. Im März 1991 wurde der Panzer, eine polnische Nachkriegsproduktion, von der Bundeswehr vom Sockel abgebaut.

Dort hatte der entschärfte T34 seit 1978 als Monument an der Offiziershochschule der Garnisonsstadt gethront.

Doch nach der Wende gab es für den ausgemusterten Panzer keine Verwendung mehr. „Was nach dem Abbau geschah, wissen wir nicht genau“, sagt Baumgarten. „Es gab in Löbau eine Sammelstelle für Panzer, die eigentlich verschrottet werden sollten. Nur wenig Kriegsgerät blieb erhalten. Der T34 muss irgendwie über Umwege nach Dresden gekommen sein.“

Denn beim Nachforschen schickte der Historiker auch Fotos des Panzers ans Militärhistorische Museum (MHM) in Dresden - ein Volltreffer! „Anhand der Turmnummer, die auf einer Aufnahme zu sehen ist, konnte der Panzer eindeutig identifiziert werden. Es ist unser Sockelpanzer aus Löbau!“

Nun wollen ihn die Vereinsmitglieder „nach Hause“ holen, ihn zurück auf den verwaisten Sockel heben. Hauptmann Cindy Geißler (27) vom MHM: „Wir stehen dieser Idee offen gegenüber.“ Allerdings müsste das stählerne Ungetüm erst gesichert werden. Er war offenbar irgendwann in den letzten Jahren wieder scharf gemacht worden. Die Verhandlungen werden fortgesetzt...