Schüler feuert Pistole in Technischen Sammlungen ab!

Dresden - Alarm für Polizei und Rettungsdienst in den Technischen Sammlungen in Dresden: Es fiel ein Schuss, mehrere Kinder wurden verletzt!
Donnerstagmittag um 11.50 schlägt der Hausmeister der Technischen Sammlungen Dresden (Junghansstraße 1-3) Alarm bei der Polizei.
"Offentsichtlich hat jemand eine Schreckschusswaffe abgefeuert", sagt Polizeisprecher Marko Laske. "Vermutlich mit Reizgas."
Sechs Schüler (13,14) klagen über Atemreizungen, werden zurzeit vor Ort medizinisch versorgt. Die Kinder gehören zu einer Schulklasse, die das Museum besucht haben.
Nähere Informationen zum Täter waren zunächst nicht bekannt. Rettungsdienst und Polizei sind mit mehreren Wagen vor Ort.
Auf der Toilette fanden die Beamten eine mit Gaspatronen geladene Schreckschusswaffe.
Kriminaltechniker prüfen jetzt, ob der Schuss von einem der Kinder abgefeuert wurde.
Stand 15 Uhr:
Wie Thomas Geithner von der Polizeidirektion Dresden mitteilt, ist der Täter inzwischen ermittelt.
Der erste Verdacht hat sich ebenso bestätigt, wonach eine abgefeuerte Gaspatrone die Ursache war.
Die Polizisten konnten einen 13-jährigen Schüler aus Görlitz als den gesuchten Schützen ermitteln. Er hat eingeräumt, die Waffe mitgebracht und in einem leeren Raum des Gebäudes abgefeuert zu haben.
Sechs Schüler hatten über Augen- und Atembeschwerden geklagt. Drei von ihnen wurden in einem Dresdner Krankenhaus untersucht und zwischenzeitlich wieder entlassen.
Der Schütze war einer dieser drei Verletzten. Die Polizei hat die Eltern des Jungen informiert. Er wird im Laufe des Tages mit seiner Klasse wieder nach Hause fahren.
Schreckschusspistolen:

Schreckschussmunition erzeugt einen sehr lauten Knall. Beim Abfeuern von Reizgasmunition schießt Gas in Verbindung mit einem Knall aus dem Lauf, das den Angreifer ähnlich wie ein Pfefferspray stoppen soll.
Die Reichweite und Wirkungsweise ist sowohl Kaliber-abhängig als auch abhängig von der Patronenfüllung.
Alle Schreckschusswaffen haben eine sogenannte Laufsperre, die bei Selbstladern den nötigen Rückstau für die Bewegung des Verschlusses erzeugen soll. Diese Sperre soll ebenfalls verhindern, dass zum einen Geschosse „vorgeladen“ werden können, und zum anderen, dass scharfe Patronen aus diesen Waffen abgefeuert werden können.
Das Abfeuern von Patronen aus nächster Nähe auf den Menschen kann erhebliche Verletzungen hervorrufen.
Die beim Abfeuern entstehende Druckwirkung ist so hoch, dass etwa ein auf dem Kopf aufgesetzter Schuss tödliche Folgen haben kann.
Fotos: Roland Halkasch, Ove Landgraf, Politzei