Autos, Lkw und Co: Dresdner total genervt vom Alltagslärm
Dresden - Sonntag ist der Welttag des Hörens. Ob klassische Musik, Vögel im Frühling oder geflüsterte Liebesschwüre - toll, wenn man sich auf seine Lauscher verlassen kann. Doch leider schlägt uns gerade in der Großstadt auch permanenter Verkehrskrach aufs Gehör. Trotz mancher Bemühungen der letzten Jahre ist das Problem für viele Sachsen nicht kleiner - beziehungsweise leiser - geworden.

Für den Landtagsabgeordneten Jörg Vieweg (47, SPD) verursachen Autos und Lastwagen die meisten Lärmprobleme: "Tausende Fahrzeuge fahren sowohl tagsüber als auch nachts direkt an den Wohngebieten vorbei oder durch die Wohngebiete hindurch. Da kehrt auch abends keine Ruhe ein und man will das Fenster am liebsten gar nicht aufmachen."
Das bestätigt auch eine kommunale Bürgerumfrage aus Dresden: Ganze 47 Prozent der Befragten gaben Straßenverkehr als schlimmste Lärm-Quelle an.
Laut Landesamt für Umwelt geht der Verkehr auf dem Land durch sinkende Einwohnerzahlen zurück. Doch in Großstädten wie Dresden ist es umgekehrt, an einigen Straßen wird eine Lautstärke über 75 Dezibel erreicht.
Für Vieweg ist klar: "So etwas macht natürlich krank – das geht von Schlafstörungen bis hin zu Tinnitus und darüber hinaus. Lärm ist ein echtes Gesundheitsrisiko."
Mediziner Patrick Fuchß (32) erklärt: "Durch jahrelange Lärmexposition ab 85 Dezibel kann es zu Schäden am Innenohr kommen. Die können dann zur Schwerhörigkeit führen."

Bluthochdruck und psychische Störungen können weitere Folgen sein. Er rät: "Mit Kopfhörern, Ohrstöpseln oder Lärmdämmung schützen."
Flüsterasphalt, Lärmschutzwänden und Tempo-30-Zonen - Dresden hat für die Lärmminderung einen Masterplan erstellt. Besonders vom Straßenlärm betroffen sind die Leipziger Vorstadt und die Äußere Neustadt mit Straßen wie der Stauffenbergallee oder der Königsbrücker Straße.
Doch die Lärmschutzmaßnahmen helfen bei immer schwerer werdenden Autos mit immer breiteren Reifen nur wenig.
"Deswegen ist Lärmvermeidung der beste Lärmschutz. Der ganze Schwerlastverkehr gehört runter von unseren Straßen und rauf auf die Schiene – das schont nicht nur die Ohren, sondern auch die Umwelt", findet Vieweg.


