Tellkamp: Ich bleibe auf dem Weissen Hirsch
Von Uwe Garten und Katrin Koch
Dresden - Seit Monaten schon pfeifen es die Spatzen am Weißen Hirsch von den Dächern: Erfolgsautor Uwe Tellkamp (46, „Der Turm“) soll getrennt von seiner Ehefrau Annett leben.
Der Umzug seiner Familie vom Nobelviertel ins nahe Loschwitz nährt das Gerücht. Der Umzugslaster war am Dienstag mit einer Gondel der Schwebebahn zusammengestoßen. 40 Fahrgäste mussten von der Feuerwehr evakuiert werden.
„Den Beitrag habe ich gelesen. Der war gut. Ich, als Autor, hätte auch nachgefragt, wo der Möbeltransporter gehalten hatte. Doch ich habe mit dem Umzug nichts zu tun“, sagte der Schriftsteller.
Er war mit Rucksack und Beuteln mit leeren Flaschen Richtung Getränkemarkt unterwegs.
Der Umzugswagen hatte die Habe von Tellkamps Frau abgeholt - aus der ehemals gemeinsamen Wohnung, und sie in deren neue Bleibe in Loschwitz gebracht.
Der Autor: „Ich bleibe auf dem Weißen Hirsch wohnen.“ Zwar könne er sich grundsätzlich auch vorstellen, in Striesen oder Blasewitz zu leben. Doch: „Hier habe ich meine Wohnung.“
Anschließend holte er seinen Sohn vom Ferienhort in der Schule ab. Bei der Frage, was dran ist am Gerücht, von seiner Frau getrennt zu leben, winkte der Schriftsteller ab - und ging weiter.
In der Zeit rollte wieder ein Umzugslaster in Loschwitz an…
2009 war der Buchpreisträger - nach zehn Jahren in München, Karlsruhe und Freiburg - zurück nach Dresden gezogen.
Nicht in irgendeine Villa auf dem Weißen Hirsch, sondern in das „Tausendaugenhaus“ aus seinem Roman „Der Turm“.
Bereits vor etwa drei Monaten soll er aber der Bleibe seines Romanhelden, Lektor Meno Rohde, den Rücken gekehrt haben und alleine in eine andere Wohnung auf dem Hirsch gezogen sein.
Fotos: ddp, imago