Millionenbeträge zum Gedenken an die Opfer von Hass und Gewalt

Erfurt - Auch über 70 Jahre nach Beendigung des zweiten der beiden großen Weltkriege gedenkt Thüringen den Opfern. In die Sanierung von Gräbern ist in den vergangenen Jahren eine Millionensumme geflossen.
Laut Sprecher des Landesverwaltungsamtes ist von insgesamt 6,2 Millionen Euro die Rede, die seit 1993 für die Neugestaltung der Grabflächen ausgegeben wurde. Das Geld kommt vom Bund.
Nach Angaben des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge sind im Freistaat 571 solcher Begräbnisstätten offiziell registriert, mehr als 100.000 Tote sind dort beigesetzt.
Aktuell liege das Augenmerk auf Gräbern für osteuropäische KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter in Berga/Elster (Landkreis Greiz), so der Volksbund-Landesgeschäftsführer, Henrik Hug. Dort seien mitten im Wald rund 300 Tote bestattet. Bislang gebe es nur eine weitgehend anonym gehaltene Gedenkstätte, einzelne Gräber seien nicht erkennbar.
Laut Volksbund laufen auch in Obergrunstedt bei Weimar Planungen, den dortigen Gedenkort für etwa 100 KZ-Opfer am Friedhof zu sanieren. Bei der Sanierung sei meist nicht so sehr fehlendes Geld das Problem. Teilweise wüssten jedoch Friedhofsträger, Kommunen oder Kirchen nichts von diesen finanziellen Möglichkeiten oder hätten Probleme mit den Formalitäten.
Am Sonntag wird deutschlandweit der Volkstrauertag begangen. Dieses Datum war ursprünglich ein Gedenktag für die im Ersten Weltkrieg (1914-1918) gefallenen deutschen Soldaten, heute erinnert er an alle Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft.
Fotos: DPA/Symbolbild