Erst platzt die Eröffnung, jetzt wird der Stadionumbau noch teurer

Jena - Für den geplanten Stadionumbau in Jena rechnet die Stadt mit deutlich höheren Kosten als bisher prognostiziert.
Es werde nun mit bis zu 51,9 Millionen Euro geplant einschließlich Fußballarena, separater Leichtathletikstätte, Infrastruktur, Nebenflächen und Verkehrserschließung, sagte Projektleiter und Stadtkämmerer Martin Berger am Dienstag zu einem Bericht von Zeitungen der Mediengruppe Thüringen.
Rund 41 Millionen Euro davon entfielen auf das Fußballstadion, dessen Umbaukosten bislang auf 22 Millionen Euro beziffert worden waren. Jena reagiert mit der neuen Kostenprognose auch auf die Erfahrungen beim derzeit laufenden Stadionumbau in Erfurt.
Der erste Spatenstich für den Umbau des Ernst-Abbe-Sportfelds, das Heimstätte des Fußball-Regionalligisten FC Carl Zeiss Jena und der Bundesliga-Frauen des USV Jena ist, soll voraussichtlich Mitte 2018 gesetzt werden. Von den nunmehr kalkulierten 41 Millionen Euro für die Fußballarena soll das Land 11 und die Stadt 4 Millionen Euro übernehmen, rund 26 Millionen Euro müsste ein Investor finanzieren.
"Wir haben jetzt erstmals alle Einzelprojekte einbezogen und uns auch auf unerwartete Mehrausgaben eingestellt", erläuterte Berger die neue Kostenkalkulation. So seien 2,5 Millionen Euro für überraschende Mehrausgaben und 1,3 Millionen Euro für den zu erwartenden Anstieg der Baupreise eingerechnet worden.
Die Stadt hat auch eine mit rund 45 Millionen Euro kostengünstigere Variante für das Gesamtprojekt geprüft, die Fußballarena würde hier rund 34,7 Millionen Euro kosten. Bis zum ersten Quartal 2017 müsse der Stadtrat entscheiden, in welchem finanziellen Rahmen das Projekt ausgeschrieben werden, sagte Berger.
"Wir wollen lieber vorsichtig sein", sagte Berger mit Blick auf Erfurt, wo das Steigerwaldstadion derzeit in eine sogenannte Multifunktionsarena für Sport, Tagungen und Konzerte umgebaut wird. Für dieses Projekt wurden bislang 39 Millionen Euro veranschlagt.
Hier könnten allerdings Mehrkosten durch noch geplante Arbeiten an der sanierungsbedürftigen Westtribüne sowie am Entwässerungssystem anfallen. Zudem hat sich der Bau verzögert. Die für den 14. August geplante Eröffnung war deswegen geplatzt.