
Dauerregen und Hochwasser: Hier müsst Ihr mit Überschwemmungen rechnen
Nasser "Axel" droht mit Dauerregen bis Mittwoch
Offenbach - Diese Woche wird nass! Denn Tief "Axel" bringt in den nächsten Tagen immer wieder Schauer nach Deutschland. Vielerorts drohen Hochwasser.

In Thüringen gibt es schon Überschwemmungen, die Lage bleibt dort weiter angespannt. Doch die Meteorologen erwarteten heftige Regenfälle von Südniedersachsen über Osthessen, Westthüringen, Baden-Württemberg bis nach Bayern. Es deute sich eine "brisante Dauerregenlage" an, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag mit. Besonders viel soll es an den Alpen regnen. Schneeschmelze könnte die Lage noch verschärfen.
In Thüringen bereiten sich Einsatzkräfte auf weitere Überschwemmungen vor. Den Höhepunkt beim Hochwasser erwarten die Hydrologen in der Nacht zu Mittwoch. "Wir gehen davon aus, dass die Pegelstände gravierend ansteigen", sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle des Ilm-Kreises.
Dort liegt Plaue, wo die Lage zuletzt besonders angespannt war. Straßen waren überflutet, in einem Ortsteil sicherten Einsatzkräfte einen Gastank, der wegzuschwimmen drohte.
In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt wurden nach Angaben einer Sprecherin teils an dem Fluss Gera Wassermengen wie beim Hochwasser 2013 erwartet. Damals war die Lage nach starken Regenfällen angespannt, weil ein Deich zu brechen drohte.
Bei den jetzigen Regenfällen rechnen die Experten aber auch mit einem schnellen Abschwellen der Flüsse bereits im Laufe des Mittwochs.

Der DWD gab für mehrere Landkreise der betroffenen Bundesländer sowie für Teile Sachsen-Anhalts Unwetterwarnungen heraus und warnte zudem vor Hochwasser. Die größte Hochwassergefahr besteht demnach im Allgäu. Erst im Laufe des Mittwochs soll der Regen nachlassen.
Bis dahin könnten bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter niedergehen, im Allgäu sogar mehr als 100 und bis zu 180 Liter.
In mehreren bayerischen Landkreisen - darunter Mühldorf am Inn, Unter- und Ostallgäu sowie Passau und Bad Kissingen - wurden Hochwasserwarnungen rausgegeben. Auch bei kleineren Gewässern und Wildbächen seien rasch ansteigende Wasserstände zu erwarten, hieß es.
Sorge auch in Baden-Württemberg: Unter anderem im Schwarzwald sowie im Umfeld der Schwäbischen Alb dürften bis Mittwoch Niederschläge von teils 80 bis 100 Liter pro Quadratmeter niedergehen, so der DWD.
Der DWD erwartete zunächst auch noch einige teils schwere Gewitter. Bei Höchstwerten zwischen 13 und 20 Grad regnet es am Dienstag viel, besonders im Süden droht Starkregen. Im Osten sind mit Sonne bis zu 24 Grad drin.
Am Mittwoch drohen in der Osthälfte und an den Alpen noch einige Schauer und einzelne Gewitter. Sonst ist es häufig trocken bei 14 bis 22 Grad.
Am Donnerstag soll dann ein Zwischenhoch vorerst für Entspannung sorgen - aber: "Eine stabile Hochdruckwetterlage ist derzeit noch nicht in Sicht."
Ausnahmezustand in Berlin
Die Feuerwehr in Berlin ist wegen der Gewitter zu zahlreichen Einsätzen ausgerückt. Die Behörde rief am Montagabend um 17.45 Uhr den Ausnahmezustand aus. Das bedeutet, dass Einsätze je nach Wichtigkeit bearbeitet werden, nicht nach der Zeit des eingehenden Notrufes.
Die Berliner seien aufgerufen, kleinere Schäden selber zu beheben, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Größere Schäden gebe es nicht, hieß es am frühen Abend. In Rudow geriet durch einen Blitzeinschlag ein Einfamilienhaus in Brand, Verletzte gab es nicht, wie ein Feuerwehr-Sprecher sagte.
Fotos: Martin Wichmann/dpa, Paul Zinken/dpa