Snapchat-Horror: Kinder zünden Eichhörnchen an und filmen es

Dieses Foto eines brennenden Eichhörnchens wurde von der Tierschutzorganisation RSPCA als Beispiel veröffentlicht.
Dieses Foto eines brennenden Eichhörnchens wurde von der Tierschutzorganisation RSPCA als Beispiel veröffentlicht.  © DPA

London – Auf der Jagd nach Aufmerksamkeit und neuen Followern im Netz schrecken einige Jugendliche, oft noch halbe Kinder, vor nichts zurück.

Die Tierschutzorganisation RSPCA berichtet von einem dramatischen Anstieg brutaler Tierquäler-Videos bei Snapchat.

Immer häufiger melden Nutzer von Snapchat schreckliche Videos, in denen Kinder filmen, wie sie Tiere quälen und töten und die Filmchen dann hochladen. Während es 2015 "nur" 27 Fälle gab, waren es 2016 schon 69.

2017 wurden allein bis Ende September schon 119 Fälle gemeldet – ein Anstieg von 340 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Die Beispiele sind von erschreckender Grausamkeit, so werden unter anderem ein Meerschwein von einem Stuhl geworfen, ein Welpe in einen Fluss geworfen, einem Fuchs-Jungem die Kehle durchgeschnitten, ein Eichhörnchen angezündet, ein Schaf mit Golfschlägern zu Tode geprügelt.

Oft sind bei den Aufnahmen, die den gesunden Betrachter fassungslos machen, lachende Jungen im Hintergrund zu hören, die offenbar überhaupt kein Mitgefühl kennen. Und noch schlimmer: 30 Prozent der unter 25-jährigen Snapchat-User sollen laut der Organisation bereits Inhalte mit Tierquälerei auf dem Portal gesehen oder geteilt haben.

Der vor allem in England und Wales aktiven Tierschutz-Organisation bereitet vor allem Sorge, dass die jugendlichen Filme offenbar keine Hemmschwelle mehr kennen und es sich bei den genannten Zahlen nur um die Spitze des Eisbergs handelt, die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen.

Titelfoto: DPA