Zwei Tote bei Schlittenunglück: Kutscher vor Gericht
Sehmatal/Marienberg - Eine Pferdeschlitten-Fahrt endete vor gut einem Jahr tödlich. Ex-Landrat Jürgen Förster († 66) und seine Ehefrau († 64) kamen dabei ums Leben (TAG24 berichtete).

Am Dienstag musste sich Kutscher Stephan M. (60) vor dem Amtsgericht Marienberg wegen fahrlässiger Tötung und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Neben den Todesopfern wurden zudem ein Mann (58), eine Frau (55) und der Kutscher selbst schwer verletzt.
Es geschah am Valentinstag 2018: Stephan M. hatte den mit zwei Pferden bespannten Schlitten von Neudorf bei Sehmatal in Richtung Süden gelenkt. In einer Rechtskurve war das Gefährt von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Der Kutscher und Ex-Landrat Jürgen Förster wurden in den Wald geschleudert. Die beiden Pferde rutschten in einen Graben und "warfen" die anderen Insassen ab. Försters Ehefrau wurde leblos im Schlitten gefunden.
"Der Kutscher hat die Kurve mit überhöhter Geschwindigkeit genommen. Erst driftete, dann kippte der Schlitten", erklärte Amtsgerichts-Direktor Joachim Hermann. Laut Gericht lag aber keine grobe Fahrlässigkeit vor, da die Fahrbahn äußerst glatt gewesen sei.
Kutscher Stephan M. kassierte eine achtmonatige Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung auf zwei Jahre. Das Urteil ist rechtskräftig. Zudem bekam der Angeklagte 100 Stunden gemeinnützige Arbeit aufgebrummt.

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