Nach Vorfall auf A24: Brandenburg erhöht Druck auf Rettungsgassen-Muffel
Kampagne zur Rettungsgasse startet zur Ferienzeit
Ziesar/Potsdam - Gerade jetzt zum Auftakt des Ferienreiseverkehrs ist es wichtig, auf die Rettungsgasse zu achten. Dafür warb am Freitag Brandenburgs Verkehrsministerin Kathrin Schneider (55, SPD).

"Wenn nichts mehr geht auf der Autobahn: Linke Spur nach links - alle anderen nach rechts", laute die Anweisung im Falle eines Staus, so das Ministerium.
Schneider unterstützte einen Aktionstag der Verkehrssicherheitskampagne "Lieber sicher. Lieber leben" auf der Autobahnraststätte Buckautal Nord. Am Wochenende wollen die "Schutz(B)engel" der Kampagne auf zwei weiteren Raststätten für die Rettungsgasse werben.
"Es zählt jede Minute, wenn die Rettungskräfte nach einem Unfall die Verletzten erreichen müssen", betonte die Ministerin. Autofahrern, die keine Rettungsgasse bilden, droht seit dem vergangenen Oktober ein erhöhtes Bußgeld von mindestens 200 Euro.
Anfang Juni hatte ein Unfall für Aufsehen gesorgt, weil ein Notarzt an einer engen Baustelle auf der A24 fünf Kilometer laufen musste, um zwei Schwerverletzte zu versorgen (TAG24 berichtete). Den Fahrern war es nicht möglich, zwischen zwei engen Fahrstreifen eine Rettungsgasse frei zu machen.
Künftig soll in solchen Fällen nach Möglichkeit die Gegenfahrbahn gesperrt werden, damit Rettungskräfte zu den Verletzten gelangen könnten, sagte ein Ministeriumssprecher. Eine andere Möglichkeit sei, die Helfer über Lotsenpunkte von Außen zur Unfallstelle zu leiten.
Fotos: DPA (Bildmontage)