Wettiner Silberschatz kommt untern Hammer

Von Stefan Ulmen
Moritzburg/München - Drei, zwei, eins ... Wird das der Hammer? Als ein „ganz besonderes Highlight der sächsisch-höfischen Geschichte“ preist das Auktionshaus Hampel in München einen Teil des legendären Wettiner-Silberschatzes an. Dieser kommt am 26. März zur Versteigerung.
Im Angebot ist ein 15-teiliges Tafelservice, das u. a. aus einer großen Wasserkanne mit Rechaud, vier Löffeln und einem Paar Saucieren besteht. Schätzpreis: 70.000 bis 90.000 Euro!
„Alle im 19. Jahrhundert entstandenen Teile sind von höchster kunsthandwerklicher Ausführung, in vergoldetem Silber und tragen sämtlich das gravierte Königsmonogramm 'FAR' (König Friedrich August III., d. Red.)", heißt es im Katalog.
Doch hinter dieser Offerte verbirgt sich auch ein wahrer Krimi:

Denn das Silber wurde von zwei Wettiner-Prinzen (Dedo und Gero) kurz vor Kriegsende 1945 vergraben - aus Angst vor der Roten Armee.
1996 entdeckten zwei Hobby-Schatzgräber bei Moritzburg die drei alten, verrotteten Kisten mit den millionenschweren Prunkstücken. Ein Teil davon wurde bereits 1999 in London versteigert - und steht jetzt wieder zum Verkauf.
„Das Service stammt aus europäischem Adelsbesitz“, erklärte das Auktionshaus auf Morgenpost-Anfrage. Man darf gespannt sein, wer es dieses Mal bekommt ...

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