Sächsischer Wachpolizist schießt sich selbst ans Bein

Dresden – Drei Monate statt drei Jahre Ausbildung: Die Wachpolizei steht unter Dauerkritik. Jetzt kommt raus: 2016 schoss sich ein angehender Wachpolizist selbst im Training an. Für Kritiker ein Grund, die Ausbildung zu intensivieren.
Vor einem Jahr startete die Ausbildung der ersten Wachpolizisten. Kritiker monieren, dass die "Schmalspur-Polizei“ auch noch bewaffnet sei.
Während der Ausbildung gab es einen Zwischenfall: „Im Jahr 2016 hat sich ein Angehöriger der sächsischen Wachpolizei während der Schießausbildung durch unbeabsichtigte Schussabgabe selbst verletzt“, so Innenminister Markus Ulbig (52, CDU) auf Anfrage von Enrico Stange (48, Linke). Ein Streifschuss am Bein.
Passiert ist dies im Juni in Dresden. „Die Verletzung wurde ambulant behandelt. Eine Krankschreibung erfolgte nicht“, so ein Sprecher des Präsidiums der Bereitschaftspolizei. Danach seien Wachpolizisten und Ausbilder nochmals detailliert belehrt und sensibilisiert worden. Jeder fertig ausgebildete Wachpolizist sei fit an der Waffe, so der Sprecher.
Die Schießausbildung läuft mit 163 Stunden wie bei der regulären Polizei. Innenexperte Stange reicht das nicht - Verlautbarungen über angeblich gute Erfahrungen auch beim Schusswaffengebrauch entpuppten sich nunmehr als Märchen.
„Es wäre sinnvoll, die Schießausbildung und die entsprechende Fortbildung der ausgebildeten Wachpolizisten zu intensivieren“, fordert Stange.
Übrigens: Bei der regulären Polizei gab es 2016 ebenfalls einen Vorfall - im Trainingsstützpunkt Heyda. Am 2. Februar gab eine Dresdner Polizistin beim Einführen der Pistole ins Holster aus Versehen einen Schuss ab. Sie verletzte sich dabei am Oberschenkel, so die Polizei.

