
Kein Scherz: Ehepaar zerrt Hahn vor Gericht!
Weil er zu laut krähte
Rochefort - Eine unglaubliche Geschichte ereignete sich in Frankreich. Ein älteres Ehepaar war vom ständigen Gekrähe eines Nachbarshahns derart genervt, dass es das Tier kurzerhand verklagte.

Maurice, so der Name des Gockels, der die Rentner jeden frühen Morgen in den Wahnsinn treibt. So sehr, dass das Paar den Hahn tatsächlich vor Gericht gezerrt hat. Wie unter anderem die FAZ schreibt, soll Maurice eingesperrt werden, damit die Ruhestörung ein Ende hat.
Das Ferienhaus der Ankläger liegt nämlich auf der Insel Oléron vor der Westküste Frankreichs. Nur handelt es sich bei der Ortschaft um eine Wohnsiedlung, während man das typische "Kikeriki" eher vom Lande gewohnt ist. Trotzdem soll Maurice jeden Morgen um 6.30 Uhr sein Ständchen geben.
Der Fall löste eine landesweite Diskussion aus, schließlich ziert der gallische Hahn das Wappen Frankreichs. Vor allem aber sind die Gemüter erhitzt, weil es sich bei den Klägern um Zugezogene handelt und nicht um langjährige Anwohner. Auch für die Diskrepanz zwischen Arm und Reich soll der Prozess sinnbildlich stehen.
Die Franzosen wollen mit Petition Maurice retten

Zur eigentlichen Verhandlung in Rochefort erschien Maurice übrigens nicht, laut Besitzerin Corine Fesseau leide er unter Stress. Seit 35 Jahren soll die Frau bereits auf Oléron leben, auf der Plattform MesOpinions hat sie sogar eine Petition zur Rettung ihres Hahns ins Leben gerufen. Mehr als 120.000 Unterschriften bringt die Aktion bereits zusammen.
Noch ist kein Urteil über das Schicksal von Maurice gefallen, erwartet wird es erst im September. Bis dahin darf der Gockel erst mal weiter jeden Morgen seine Nachbarn wecken.
Fotos: picture alliance/chromorange, Steffen Füssel, Steffen Fuessel