Warum schaut mir meine Katze beim Sex zu?

Wer eine Katze als Haustier hat, kennt das: Gerade, wenn es mit dem Schatz heiß hergeht, ist die Mieze nicht gerade "gentlemanlike" und zieht sich zurück. Im Gegenteil: Die Katze bleibt und schaut in aller Ruhe dem Treiben zu. Was steckt dahinter, wenn die Katze an der Bettkante lauert und einem beim Sex zuschaut?

Mehr Spannendes über Samtpfoten im Katzenratgeber.

Sex vor Katzen? Unangenehm, aber harmlos

Solange sie sich nicht "einmischt", ist es zwar störend, aber harmlos, wenn die Katze beim Liebesspiel zuschaut.
Solange sie sich nicht "einmischt", ist es zwar störend, aber harmlos, wenn die Katze beim Liebesspiel zuschaut.  © Montage: 123RF/stopabox/nd3000, TAG24/CB

Katzenbesitzer können ein Lied davon singen:

Der "Akt der Liebe" kündigt sich an und die Katze positioniert sich wie im Kino genüsslich vor dem Bett, auf dem Schrank oder von wo aus sie eben sonst noch einen guten Blick hat.

Sensible Samtpfoten spüren genau, wenn eine besondere Stimmung in der Luft liegt, denn sie orientieren sich sehr an dem Verhalten der sie umgebenden Menschen.

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Zudem sind sie Gewohnheitstiere. Nehmen sie also Veränderungen wahr, werden viele Tiere neugierig oder sogar nervös.

Da sie aber natürlich nicht verstehen, was vor sich geht, ist es zwar womöglich unangenehm, aber eine absolut harmlose Situation, solange sie aus der Ferne zuschaut.

Katzen kontrollieren ihr Revier - auch im Schlafzimmer

Klar abgestecktes Revier - auch im Schlafzimmer.
Klar abgestecktes Revier - auch im Schlafzimmer.  © Adam Kuylenstierna/unsplash.com

Katzen möchten wissen, was in ihrem Territorium geschieht.

Manche Katzen verfolgen ihre Besitzer auf Schritt und Tritt und müssen immer über alles informiert sein, was los ist im Revier. Und so werden die neugierigen kleinen Stubentiger oft zum ungebetenen Zuschauer beim Liebesakt.

Katzen sind zudem Gewohnheitstiere.

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Erhalten sie Einlass in die Gemächer und dürfen sie ihren Besitzern selbst bei den intimsten Momenten beiwohnen, speichern sie diese Situationen als legitimes Verhalten ab.

Wenn sie also immer mit ins Bett dürfen und in der Wohnung frei in ihrer Platzwahl sind, fordern sie sich dieses Recht auch in unliebsamen Momenten ein.

Warum starrt die Katze uns beim Liebesakt mit großen Augen an?

Katzen starren Menschen aus den verschiedensten Gefühlslagen heraus manchmal an. Mag das für Zweibeiner etwas komisch anmuten, ist das für Vierbeiner ein völlig normales Verhalten, um ihre Gefühle auszudrücken.

Um den Blick einer Katze richtig zu bewerten, müssen auch immer die Lichtverhältnisse mit einbezogen werden. Katzen brauchen nur ein Sechstel des Lichts, das Menschen benötigen, um klar zu sehen.

Solange sie ihre Ohren nicht anlegt oder sonst einen aggressiven Eindruck macht, ist das blanke Anstarren oftmals harmlos. Welche Ursachen das Starren haben kann, erfährst Du hier:

>> Ist das Starren Deiner Katze eine Drohung?

Es kann ziemlich abturnend sein, wenn die Katze einen beim Sex regelrecht anstarrt.
Es kann ziemlich abturnend sein, wenn die Katze einen beim Sex regelrecht anstarrt.  © Anna Yakimova/123RF.com

Legt sich der Stubentiger ganz entspannt hin, fängt er sogar an zu schnurren und sind seine Augen nur halb geöffnet oder blinzeln, ist das sogar ein Zeichen von intensiver Zuneigung und Vertrauen.

Natürlich kann es trotzdem unangenehm sein, beobachtet zu werden beim Sex, selbst wenn die Katze nicht starrt. Da hilft nur: Die Katze in einen anderen Raum bringen und die Tür verschließen.

Ist die Katze eifersüchtig, wenn sie beim Sex zuguckt?

Wenn man es gut mit ihnen meint, bauen Katzen eine innige Bindung zu ihren Besitzern auf. Das kann sich wiederum beim Akt des Herrchens bzw. Frauchens als sehr störend erweisen.

Denn jede Mieze ist ein Individuum und hat ihre ganz eigene kleine Persönlichkeit. Gerade wenn die Katze bereits vor dem neuen Partner im Haus war, kann es Stress geben. Der angestammte Platz im Bett wird so leicht nicht hergegeben. Besonders Männer reagieren oft eifersüchtig auf den heimischen Schmusetiger.

Reagieren Katzen besonders eifersüchtig, kann das ein Zeichen mangelnder Sicherheit und Souveränität sein. Hier gilt es, mit Zuwendung und Liebe das Vertrauen und Selbstwertgefühl der Katze zu stärken. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass die Katze sich in ihrem eigentlich unerwünschten Verhalten noch positiv bestätigt sieht und der menschliche Partner das Nachsehen hat.

Ist die Eifersucht besonders groß, urinieren Katzen gern schon mal quer durch die Wohnung, um ihren Unmut deutlich zu machen.

Fazit:

Ob die Katze nun aus reiner Neugierde, Langeweile oder Eifersucht dazwischen drängt: Mit etwas Verständnis, aber auch Konsequenz lassen sich das Liebesleben und das eigenwillige Haustier gut harmonisieren.

Titelfoto: Montage: 123RF/stopabox/nd3000, TAG24/CB

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