Wegen Vogelgrippe: Werden Freilandeier bald knapp?

OWL - Seit Ende 2016 gilt in weiten Teilen Ostwestfalen-Lippes die Stallpflicht für sämtliches Geflügel. Der Grund: Die Vogelgrippe ist zurück in Deutschland und auch in OWL hat sie bereits die ersten Opfer gefordert.
Zuletzt brach der H5N8-Virus in einem Delbrücker Betrieb aus (TAG24 berichtete). Insgesamt 69.000 Tiere mussten getötet werden.
Nicht nur die Angst, dass der gefährliche Erreger auch auf die eigenen Tiere übergreifen könnte, macht den Geflügel-Bauern momentan zu schaffen. Denn Freilandeier werden langsam knapp.
Zwar dürfen Eier auch dann als Freilandeier verkauft werden, wenn die Hühner wegen der Stallpflicht im Stall bleiben müssen. Allerdings gilt das nur für eine Dauer von zwölf Wochen!
"Nach zwölf Wochen müssen die Produzenten die Eier als Bodenhaltung deklarieren und mit wirtschaftlichen Verlusten rechnen", erklärt Heinrich Bußmann, Geschäftsführer des Geflügelwirtschaftsverbandes NRW, gegenüber der Neuen Westfälischen.

In NRW liegt der Stichtag im März. Aber in OWL läuft die Frist bald ab! Der Grund: Hier wurde die Stallpflicht schon vor der landesweiten Ausweitung verhängt.
Für Bauern bedeutet die Umbenennung einen Verlust von vier Cent pro Ei. Zu dem Verlust des Bestandes durch Keulung kommt für einige Landwirte also noch ein weiterer finanzieller Schaden hinzu.
Rund 80 Prozent der Eier, die man in Nordrhein-Westfalen kaufen kann, kommen auch aus NRW. Der Rest kommt aus Niedersachsen und den Niederlanden. Die Befürchtung, dass Freilandeier bald knapp werden, ist also durchaus begründet.
Fotos: DPA