In dieser Stadt darf Döner nicht mehr Döner heißen

Weimar - So etwas kann es auch nur in Deutschland geben, denn in Thüringen heißt der Döner nicht mehr Döner!

Döner war gestern: In Weimar gibt es jetzt "Drehspieß".
Döner war gestern: In Weimar gibt es jetzt "Drehspieß".  ©  Korrakrit Nutcharoen/ 123 RF

Schon mal "Drehspieß" probiert? Bestimmt, nur hieß das Gericht da noch anders: Döner. In Weimar sucht man Döner-Imbisse in Zukunft vergebens. Schuld ist die Bürokratie:

Ein Döner muss, damit er sich so nennen darf, ganz bestimmte Vorgaben erfüllen. Laut Lebensmittelüberwachung wäre das: maximal 60 Prozent Hackfleisch und grob entsehntes Schafs- und Rindfleisch. Außerdem dürfen noch Salz, Eier, Öl, Zwiebeln, Milch, Joghurt und Gewürze in das Gericht rein.

Das große Problem ist aber: Die meisten Imbissbuden benutzen gepresstes Mischfleisch und Geschmacksverstärker. Damit ist der Döner laut Definition kein Döner mehr.

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In Weimar darf der beliebte Mittagsimbiss deshalb nur noch als "Drehspieß" verkauft werden. Wer dagegen verstößt, dem drohen Strafen! Die Stadt begründet das Vorgehen laut Bild folgendermaßen: "Diese Produkte entsprechen nicht den Leitsätzen. Sie sind qualitativ minderwertiger. Der Verbraucher wird damit getäuscht."

Wer weiterhin in Weimar Döner verkaufen will, muss von nun an hochwertigeres Fleisch einkaufen, was sich aber auf den Preis niederschlagen wird.

Weitere Städte in Thüringen, darunter die Landeshauptstadt Erfurt, haben bereits angekündigt, ihre Dönerbuden überprüfen zu wollen.

Titelfoto: Korrakrit Nutcharoen/ 123 RF

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