Der Schnappschuss meines Lebens: Ein weißes Reh

Von Hermann Tydecks
Radeberg- Hobbyfotograf Werner Gräfe mit dem machte den Schnappschuss seines Lebens. Er fotografierte ein weißes Reh.
Jahrelang wartete ein Rödertaler Hobbyfotograf auf diesen einen Moment. Nun endlich gelang ihm der Schnappschuss seines Lebens: Ein seltenes weißes Reh sprang ihm vor die Kamera.
Auf einer Wiese sah Werner Gräfe (65) aus Kleinröhrsdorf (bei Radeberg) vor drei Jahren zum ersten Mal ein weißes Reh.
Doch die Kamera versagte, die Fotos wurden unscharf. „Was hat mich das geärgert“, erinnert sich der Rentner. Im letzten Jahr sah er es wieder - da hatte er keine Kamera dabei ...
Ein drittes Mal ließ sich der Naturfreund die Chance nicht entgehen. Er fuhr mit seiner Frau gerade aus Arnsdorf heraus.
Plötzlich sah sie das Bambi: rund 800 Meter entfernt auf einer Wiese mit vier braunen Artgenossen. „Ich hielt sofort an, schnappte meine neue Kamera und hielt drauf“, sagt Werner Gräfe stolz.
„Die Schnappschüsse sind einmalig.“ Seit drei Jahren werden die Albino-Rehe mit dem seltenen Gen-defekt in der Region zwischen Dresdner Heide und Radeberg sporadisch gesichtet.
2013 wurde sogar eines in Kleinröhrsdorf überfahren - zum Glück nicht das letzte seiner Art. Jäger Heiko Müller (49) vom Staatsbetrieb Sachsenforst: „Ich schätze den Bestand in ganz Sachsen auf eine gute Handvoll.“
Übrigens: Vor Jägern haben die „weißen Bambis“ wenig zu befürchten: Wer eines schießt, soll großes Unglück erleiden, so der Aberglaube.

Fotos: Werner Graäfe, Holm Helis