Hündin getötet: Bürgermeister fordert Abschuss des Killer-Wolfs
Weißwasser - Schon wieder fiel in der Oberlausitz in Weißkeißel (Landkreis Görlitz) ein Hund offenbar einem Wolf zum Opfer (TAG24 berichtete). Der entstellte Kadaver der Bernersennen-Schäferhündin "Schila" (†10) wurde nahe der Siedlung gefunden. Der Bürgermeister der Gemeinde fordert jetzt den Abschuss des Raubtiers.
Er wolle nach dem Vorfall keine Hysterie verbreiten. "Meine Enkel dürfen auch noch draußen spielen", sagt Weißkeißels Bürgermeister Andreas Lysk (61, parteilos).
"Wenn ein Wolf aber so nahe an Ortschaften aktiv ist, geht mir das zu weit. Dann sollte er geschossen werden."
Es könne nicht sein, dass sich der Mensch nun so stark einschränke, so Lysk zum Aufruf des Landesumweltamtes.
Die Behörde hatte nach dem mutmaßlichen Wolfsangriff Haustierbesitzer in Weißkeißel gewarnt, Hunde und Katzen "bis auf weiteres" nur noch unter Aufsicht zu halten.
"Der Hinweis auf allerhöchste Vorsicht ist nach dem schrecklichen Vorfall berechtigt", sagt Bundestagsabgeordneter Thomas Jurk (57, SPD), der mit Familie eben in Weißkeißel lebt.
"Mit Katzen funktioniert das aber kaum. Die werden auf dem Land oft auch für die Mäusejagd gebraucht. Unsere Katze lassen wir noch raus."
Die derzeitige Wolfs-Lage macht Sachsens ehemaligen Wirtschaftsminister (2004-09) besorgt. "Wir müssen die Kontrolle über die Population behalten, auch mit jägerischen Maßnahmen", fordert Jurk mit Blick auf Schäfer, die unter Nutztier-Rissen leiden. 2017 hatte es im Freistaat 67 Angriffe mit 278 getöteten Tieren gegeben.