Werden Schwule beim Blutspenden diskriminiert?
Wiesbaden - Die Aids-Hilfe sieht homosexuelle Männer trotz einer Lockerung bei der Blutspende nach wie vor diskriminiert.

Um Blut spenden zu können, müssen schwule Männer ein Jahr lang keinen Sex gehabt haben.
Die Einschränkung sei zwar "nicht das Hauptproblem", sagte Florian Beger, Geschäftsführer der hessischen Aids-Hilfe, mit Blick auf den Null-Diskriminierung-Tag an diesem Freitag (1. März).
Es sei aber "eines dieser vielen Mosaiksteinchen, wo es noch Diskriminierung von homosexuellen Männern in unserer Gesellschaft gibt."
"Die HIV-Tests funktionieren, deshalb ist diese Einjahresfrist aus unserer Sicht sicher übertrieben an dieser Stelle", sagte Beger.
In Deutschland hatte die Bundesärztekammer im Sommer 2017 eine neue Richtlinie veröffentlicht, wonach Schwule Blut spenden können, wenn sie ein Jahr keinen Sex mit einem Mann hatten.
Dabei reicht die Selbstauskunft des potenziellen Spenders. Zuvor waren homosexuelle Männer komplett von der Blutspende ausgeschlossen gewesen.
