
Lehrermangel in Hessen sorgt weiter für Probleme

Wiesbaden - An Hessens Grundschulen werden bis zum Schuljahresende voraussichtlich nicht alle freien Lehrerstellen fest besetzt werden können. Das sagte ein Sprecher des Kultusministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Wiesbaden.
Minister Alexander Lorz (CDU) hatte nach den Sommerferien eingeräumt, dass wegen eines Mangels an Bewerbern zum Start ins neue Schuljahr rund 100 Lehrerstellen unbesetzt sind (TAG24 berichtete). Für rund ein Viertel davon seien mittlerweile Lehrer gefunden worden, sagte der Ministeriumssprecher. Es werde im Laufe des Schuljahres wohl nicht gelingen, alle freien Stellen zu besetzen.
Die 100 Stellen entsprechen rund einem Prozent aller Stellen für Grundschullehrer im Land (TAG24 berichtete). Insgesamt gibt es knapp 1100 Grundschulen in Hessen. Lorz hatte betont, dass die Grundversorgung beim Unterricht trotz dieser Personalsituation nicht gefährdet sei. Die Opposition warf dem Minister nach der Ankündigung dennoch Versagen in der Schulpolitik vor.
Im Kampf gegen den Mangel an Grundschullehrern will Hessen künftig auch auf Studenten setzen, die einen Abschluss für ein anderes Lehramt in der Tasche haben. Ab 1. November steht das Referendariat an Grundschulen bis zu 50 Absolventen des 1. Staatsexamens für Gymnasien, Haupt- und Realschulen offen.
Bisher war der Wechsel an eine der hessischen Grundschulen erst nach dem Referendariat an einer weiterführenden Schule und zusätzlichen Fortbildungen möglich.
Fotos: dpa/Jens Kalaene