Bauindustrie-Verband Ost warnt vor Versorgungs-Engpässen durch Öl-Embargo
Leipzig/Potsdam - Der Bauindustrieverband Ost sieht durch ein Öl-Embargo die Versorgungssicherheit in weiten Teilen Ostdeutschlands als akut gefährdet an.

Ein Einfuhrstopp von Rohöl aus Russland würde die Raffinerien in Schwedt und Leuna schwer treffen, sagte Hauptgeschäftsführer Robert Momberg am Freitag. Enorme Preissteigerungen bei Benzin und Heizöl wären ganz klar die Folge.
Nach längerem Zögern hatte sich die Bundesregierung entschlossen, ein Öl-Embargo der Europäischen Union gegen Russland wegen des Ukraine-Kriegs zu unterstützen.
Es drohe auch ein massiver Engpass an Bitumen, das im Straßenbau benötigt wird, erklärte der Verbandschef. Schwedt und Leuna produzierten 30 Prozent des deutschlandweit benötigten Bitumens.
Wegen der Nähe zu den Standorten sei die ostdeutsche Baubranche der Hauptabnehmer und würde unter den Folgen eines Embargos leiden. Baustopps wären die logische Folge.
Momberg forderte, dass der Bund, die ostdeutschen Landesregierungen und Wirtschaftsvertreter dafür sorgen müssten, dass die beiden wichtigen Raffinerien am Netz bleiben können. "Es braucht einen klaren Plan, der die Menschen vor Ort in den Blick nimmt und wirtschaftlich nachhaltig ist", so der Hauptgeschäftsführer.
Der Verband vertritt 260 Bauunternehmen in Berlin, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Titelfoto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa