Deutsche Post mit Zustell-Problemen: Kommen die Briefe noch an?

Bonn - Die Deutsche Post hat bei der Zustellung von Briefen erhebliche Probleme eingeräumt.

Weil viele Zusteller der Post krank sind, kommt es in wenigen Zustellbezirken zu Ausfällen.
Weil viele Zusteller der Post krank sind, kommt es in wenigen Zustellbezirken zu Ausfällen.  © Monika Skolimowska/dpa

In bestimmten "Hotspots" fehlten bis zu 30 Prozent des Personals, sagte das zuständige Post-Vorstandsmitglied Nikola Hagleitner am Mittwoch in Bonn.

Dies liege unter anderem an einem hohen Corona-Krankenstand. In anderen Gegenden sehe es besser aus, im Gesamtschnitt fehlten zwei Prozent des Personals in der Zustellung.

Die Personalprobleme führten dazu, dass von den rund 50.000 Zustellbezirken 100 nicht bedient werden könnten.

Olaf Scholz und Robert Habeck geben Startschuss für Bau von Mega-Fabrik
Wirtschaft News Olaf Scholz und Robert Habeck geben Startschuss für Bau von Mega-Fabrik

Hagleitner betonte, dass das Netz bundesweit stabil sei. "Aber die lokalen Probleme möchte ich nicht beschönigen."

Bei den Zustellproblemen geht es im Schwerpunkt um Briefe, bei der Paket-Auslieferung sieht es besser aus.

Von Juli bis September gingen bei der Bundesnetzagentur 11.500 Beschwerden wegen verlorener oder verspäteter Sendungen ein, die allermeisten richteten sich gegen den Marktführer, die Deutsche Post.

Zustell-Probleme bei der Post

Der Dreimonatswert war höher als die Gesamtzahl aller Beschwerden im ersten Halbjahr (8900). Zählt man alle Beschwerden der ersten drei Quartale zusammen, so sind es schon jetzt ein Drittel mehr als im ganzen Vorjahr (15.100).

Nach den Worten von Post-Manager Thomas Schneider haben die Zustellprobleme zuletzt etwas nachgelassen, man sei aber "noch nicht über den Berg".

Beschwerden über die Post

Die Brief-Zustellung kann stellenweise verzögert erfolgen.
Die Brief-Zustellung kann stellenweise verzögert erfolgen.  © Christophe Gateau/dpa

Der Missstand war aus Sicht der Bundesnetzagentur so eklatant, dass die Behörde im September 12 Prüfungen einleitete.

Diese betrafen alle den Briefbereich und keine den Paketbereich.

Im August hatte die Bundesnetzagentur bereits 14 solcher Prüfungen eingeleitet, 13 zu Briefen und eine zu Paketen.

Kult-Saft-Comeback: Dieses geliebte Getränk ist bald wieder da
Wirtschaft News Kult-Saft-Comeback: Dieses geliebte Getränk ist bald wieder da

Bei besagten Prüfungen handelt es sich letztlich nur um eine schriftliche Ermahnung. Sanktionen kann die Regulierungsbehörde nicht verhängen, ein echtes Druckmittel gibt es hierbei nicht.

Die Beschwerdemöglichkeit der Verbraucher bezieht sich auf die ganze Post- und Paketbranche im Inland.

Titelfoto: Monika Skolimowska/dpa

Mehr zum Thema Wirtschaft News: